Die Nachtigallen in Kesmark

Die Nachtigallen in Kesmark

Am 22. Juni 2024 nahmen die Nachtigallen aus Kaschau/Košice am 27. Kultur- und Begegnungsfest in Kesmark/Kežmarok teil.

Schon vor acht Uhr trafen sich die Mitglieder der Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Kaschau im Klubraum in der Lichardova-Straße 20 und warteten auf den Bus, der sie nach Kežmarok bringen sollte. Gut gelaunt freuten sie sich auf die Veranstaltung der Karpatendeutschen unter der Hohen Tatra. Die Fahrt ging sehr schnell vorbei, so dass sie um 10 Uhr an dem ökumenischen Gottesdienst in der artikularen Holzkirche teilnehmen konnten.

Den Gottesdienst eröffnete der Posaunenchor aus Einsiedel an der Göllnitz mit dem Lied „Schafe können sicher weiden“ von Johann Sebastian Bach. Die Messe zelebrierte Andrej Legutky – römisch-katholischer Priester aus Janovce – gemeinsam mit Eva Germanová, evangelische Pfarrerin aus Zipser Bela. Die Lieder „Komm, komm zu Jesus“ und „Lieber Gott, blick auf uns“ hat der Sängerchor Goldseifen aus Metzenseifen gesungen. Gemeinsam haben alle Gottesdienstbesucher das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser gebetet. Es war schön zu hören, wie die Stimmen der Gläubigen in der Kirche stolz, aber doch mit Demut ertönten.

Umzug und Hauptprogramm

Nach dem Gottesdienst sammelten sich die Gäste, Sing- und Tanzgruppen vor der Kirche, um im Umzug durch die Stadt Kesmark bis zum Burghof zu marschieren. Mit der Zipser Hymne wurde dann das Kultur- und Begegnungsfest auf dem Burghof eröffnet. Der Landesvorsitzende des KDVs, Dr. Ondrej Pöss, hielt die feierliche Ansprache, in welcher er alle Gäste herzlich willkommen hieß. Nach den Begrüßungsworten der Gäste konnte das Kulturprogramm beginnen. Dieses war in vier Blöcke unterteilt. Zwischen den einzelnen Blöcken sind die ausländischen Gruppen aufgetreten. Unsere Sängergruppe Nachtigall war als vorletzte an der Reihe und hat drei Lieder erfolgreich gesungen. Nach dem Kulturprogramm bedankte sich Herr Pöss bei den Anwesenden für ihren Besuch und beendete offiziell diese Veranstaltung. Zum Schluss kamen noch die Nachtigallen mit anderen Sängern auf das Podium, um „Wahre Freundschaft“ zu singen. So wurde das Kultur- und Begegnungsfest gebührend beendet.

Um die Bewirtung sorgte sich Herr Frank mit seinem Team und wie in jedem Jahr, waren auch diesmal die Gäste mit den schmackhaften Speisen sehr zufrieden. Leider spielte das Wetter nicht immer mit. Am Nachmittag kam zweimal starker Regen mit Gewitter, aber dennoch strahlte gegen 17 Uhr wieder die Sonne und die Anwesenden hatten das Gefühl, einen angenehmen Tag hinter sich zu haben.

Sonntagsausflug in der Zips

Am Sonntag fuhren die Nachtigallen nach Zipser Neudorf/Spišská Nová Ves, wo sie das Zipser Museum besuchten. Ziel unseres Besuches war hauptsächlich, die Geschichte der Karpatendeutschen näher kennenzulernen. Vor dem Museum trafen wir unsere Begleiterin, die uns durch die Ausstellung führte, unsere Besichtigung begleitete und uns etwas über die Geschichte des ganzen Zipser Gebietes erzählte. Interessant war dabei auch der Vortrag über das im Jahre 1890 gegründete Fotoatelier Matz, das zu damaligen Zeiten eines der modernsten Ateliers in Europa war. Sehr spannend waren auch die persönlichen Erinnerungen von unseren Mitgliedern, Frau Balážová und Frau Thuroczyová, die mit persönlichen Erlebnissen aus der Familiengeschichte unsere Exkursion bereicherten. Im Museum besichtigten wir dann die modernisierte audiovisuelle Natur-Abteilung, die auch sehr interessant war.

Auf der Rückfahrt nach Kaschau/Košice besuchten wir noch das Schloss der ehemaligen Familie Máriássy in Marksdorf/Markušovce mit dem Sommerschloss Dardanely, das in einem wunderschönen französischen Park liegt. Im Schloss befand sich eine Ausstellung mit historischen Möbeln aus der Gotik, der Renaissance und dem Barock, Portraits von Mitgliedern der Familie Máriássy und anderen schönen Kunstwerken.

Im renovierten Sommerschloss Dardanely besichtigten wir die Ausstellung historischer Musikinstrumenten ab dem 15. Jahrhundert und eine neue Präsentation von Holzspielzeugen für Kinder.

Das Sonntagsprogramm war ein bisschen anstrengend, denn wir mussten im Schlossmuseum viele Treppen steigen, so war der Ausflug für uns sehr bereichernd, interessant und auch noch sportlich. Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr schon viel Neues gesehen haben.

ADU