Ein außergewöhnlicher Galaabend mit Modenschau
Helmut Bistika, der karpatendeutsche Künstler und Kunstpädagoge, stellte am 20. September 2024 mit dem Bürgerverein „Usmej sa na mňa“ (Lächle mich an) im Kulturpark in Kaschau/Košice die Ergebnisse vor, die unter seiner Leitung in einem viertägigen Workshop von Menschen mit Behinderungen entstanden. Mehr als 250 Zuschauer applaudierten langanhaltend dem Programm, das nicht nur wegen des gemeinsamen Auftretens behinderter und nicht behinderter Personen auf einer Modenschau begeisterte.
Im Zentrum des Galaabends stand eine Modenschau, präsentiert von Schülern der Grundkunstschule und des Štefan-Moyses-Gymnasiums in Moldau an der Bodwa/Moldava nad Bodvou zusammen mit Menschen mit Behinderung, die auch gemeinsam die vorgeführten Kleidungsstücke entworfen und angefertigt hatten. Dieser Ansatz, das Einbeziehen der vorwiegend jungen Menschen mit Behinderung in das Entwerfen der Kleidung, war eine großartige Idee Helmut Bistikas. Ein wichtiger Punkt war das Verwenden von natürlichen Materialien für das Herstellen der Kostüme.
Das Zusammenarbeiten in so einem großen, gemischten Kreis bedeutete sehr viel für alle von ihnen – für die mit und für die ohne geistige, Hör-, Seh- oder körperliche Behinderungen. Höhepunkt war für alle das Vorführen der Kleider und Kostüme unter dem Beifall und der Begeisterung der Zuschauer. Die Einschränkungen waren und wurden vergessen. Die notwendigen kleinen Vorführpausen wegen des zeitaufwendigen An- und Umkleidens brachten die Organisatoren durch Zwischenspiele mit Musik und Tanz in einen fließenden Ablauf. In diesen zeigten der als Domi Haly bekannte Sänger Dominik Haluška, die auch im Ausland bekannte Violincellistin Ráchel Živčáková und die Roma-Tanzgruppe aus Metzenseifen/Medzev ihr Können.
Ein erfolgreiches Konzept
In dem Projekt, das unter der Bezeichnung STRET(P)NUTIE steht, sind die Institutionen „Maják“ und „Usmej sa na mňa“ aktiv. Finanzielle Unterstützung kommt vor allem vom Magna-Förderprogramm der Karpatenstiftung (Karpatská Nadácia) und der Košicer Selbstverwaltungsregion. Der Galaabend zeigte, wie mit klugen Konzepten Kunst und Kunstpädagogik für das Einbeziehen von Menschen mit Behinderung genutzt werden und diese ganz natürlich in das normale Zusammenleben einbezogen werden können.
Dr. Heinz Schleusener