Karpatendeutsches Craft Bier von Norbert Hecht

Ein besonderes Prosit

Die wohl mit Spannung erwartete Auflösung zu „Norbert Hecht in Aktion bei einer besonderen Kreisvorstandsidee“ aus dem Karpatenblatt-Artikel „Kochen, Karpatendeutsche, Kreisvorstand“ von Hubert Kožár ist sicherlich keine alltägliche.

Das Foto zeigt, wie Norbert Hecht Hopfen, genauer gesagt slowakischen Hopfen, in einer Brauerei in Markt Schwaben bei München in einen Biertank zum Brauen hinzugibt. Doch kommen wir nun von der Auflösung zuerst zur nicht minder interessanten Vorgeschichte und dazu, was es mit dem Bierbrauen eigentlich auf sich hat.

Selbstgebrautes aus einer kleinen Brauerei

Die Brauerei Luis Bräu ist bekannt für ihr feines Craftbier (Bier, das nicht großindustriell, sondern handwerklich gebraut wird). Den Inhaber Alexander Sabo habe ich über eine Markt Schwabener Kunst-Aktion kennengelernt. Beim Trinken eines seiner Biere keimte in mir die Idee auf, ein karpatendeutsches Bier mit ihm zu brauen. Natürlich mit slowakischem Hopfen und nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516, nach dem für das Bierbrauen nur Hopfen, Gersten-Malz, Hefe und Wasser verwendet werden dürfen.

Doch schnell musste ich erfahren, dass sich die Umsetzung meines Gedankens als sehr viel schwieriger herausstellte, als ich gedacht hatte. Da genannter Hopfen gar nicht so einfach zu bekommen ist und in kleiner Menge, besser gesagt in Kleinstmenge, schon gar nicht. Es war sehr schwierig, zeitintensiv und geradezu abenteuerlich zwei Kilo slowakischen Hopfen zu bekommen. Doch am Ende konnte ich mich durchsetzen.

Die Gestaltung, Kosten sowie der Druck der eigens dafür entworfenen Sonderetiketten stellte sich bei der geringen Stückzahl von 120 Stück ebenso als Herausforderung dar und kostete viel Zeit. Doch am Ende waren sie gut gelungen und konnten mit gleicher Hingabe, wie bei der Planung, von Hand aufgeklebt werden.

Selbstverständlich gab es vor der Hopfenzugabe noch eine erste, kritische Geschmacksprobe und auch das Endergebnis kann sich nicht nur optisch sehen lassen. Herausgekommen ist ein wunderbares, wohlschmeckendes, kaltgehopftes, obergäriges Landbier. Geschmacklich in Worte gefasst heißt das: bernsteinfarben mit fruchtig-hopfigem Aroma und feiner Honignote.

Wer sich jetzt fragt, wo man das Bier erhält, den muss ich leider enttäuschen, denn sämtliche 120 Flaschen sind bereits für interne Veranstaltungen der Karpatendeutschen Landsmannschaft Slowakei e. V. Landesverband Bayern und Kreisverband München-Oberbayern vorreserviert. Denn diese geschilderte Kreisvorstandsidee zum „Karpatendeutschen Bier“ ist nicht allein zum Trinken bestimmt, sondern die wahre Bestimmung ist es, aus dem Erlös, das eine oder andere karpatendeutsche Kultur-Projekt mitzufinanzieren. Man darf also gespannt bleiben.

Norbert Hecht