Ein heißer Sommer in Preßburg
Da die Temperaturen in unserer Stadt bereits Anfang Juni einen heißen Sommer ankündigten, wollten wir unsere Aktivitäten etwas reduzieren, um uns und unseren Mitgliedern etwas Ruhe zu gönnen. Doch die Realität sah anders aus! Zusätzlich zum wöchentlichen Dienst im Haus der Begegnung haben Vertreter von uns an vielen Veranstaltungen teilgenommen oder diese organisiert.
Am 21. und 22. Juni vertrat uns unser Regionsvorsitzender auf der größten Veranstaltung der deutschen Minderheit in der Slowakei, dem traditionellen Kultur- und Begegnungsfest in Kesmark/Kežmarok, das sich zum 27. Mal jährte. Obwohl die Regions- und Ortsgruppenleitung bereits im Frühjahr darüber informiert hatten, meldete sich keines unserer Mitglieder, um uns in Kesmark zu repräsentieren. Das ist bedauerlich. Aber man muss das Alter und die Beschwerden unserer Leute, die Strapazen der langen Anreise sowie der Übernachtung in Erwägung ziehen. Auch wetterbedingt wurde es anstrengend: Hohe Tagestemperaturen, Wolkenbrüche und Gewitter mit rasch wechselndem Luftdruck hätten den meisten schwer zugesetzt.
Am Morgen des 22. Juni übernahm unser Regionsvorsitzender die Aufgaben der Kirchendienerin in der hölzernen Artikularkirche in Kesmark, da diese nicht konnte und er als Erster zur Stelle war. So wies er die Gäste des ökumenischen Gottesdienstes ein, erklärte das Programm und die Sitzordnung.
Nach dem feierlichen Gottesdienst folgte der Festzug durch die Stadt in den Hof der Burg, wo das Hauptprogramm stattfand. Preßburg wurde von den Kindern der Grundschule Hlboká unter der Leitung ihrer Lehrerin Ing. Renate Rábelová vertreten. Sie ernteten tosenden Applaus. Alle Preßburger gratulieren zu ihrem Auftritt und danken ganz herzlich. Das gesamte Programm und die Auftritte verdienen Lob und Dank. Größter Dank gebührt jedoch den Organisatoren der Veranstaltung und dem Vorsitzenden des Karpatendeutschen Vereins, Dr. Ondrej Pöss, die diese Veranstaltung ermöglicht haben.
Sonnwendfeier und Jahresversammlung
Wenige Tage später feierten wir am 27. Juni unser Fest zur Sonnenwende, das wir mit der Jahresversammlung kombinierten. Die Leitung der Region und Ortsgruppe hatte über 200 Einladungen per Post und E-Mail verschickt. Bereits am Vortag wurde alles Nötige beschafft und am Vormittag wurden dann die wichtigsten Vorbereitungen getroffen. Unter der Leitung unserer Ortsgruppenleiterin Judita Kubincová wurde der Saal hergerichtet und die Tische wurden geschmückt. In der Küche arbeitete unser Chefkoch Andi Wagner eifrig an den Erfrischungen. Schon vor 14 Uhr kamen die ersten Teilnehmer und Gäste. Es gab lebhafte Gespräche, Diskussionen, Erinnerungen und Erlebnisse der letzten Zeit wurden ausgetauscht. Insgesamt versammelten sich rund 50 Damen und Herren.
Punkt 15 Uhr eröffnete unser Regionsvorsitzender das Sonnwendfest und die Jahresversammlung. Er begrüßte alle Anwesenden, darunter den Vorsitzenden unseres Vereins, Dr. Ondrej Pöss, die Delegierten der Landsmannschaft Österreich sowie weitere Gäste, wie Štefan Holčík und die Chefredakteurin des Karpatenblatts, Katrin Litschko. Anschließend las er Grußworte der geladenen Gäste vor, die leider nicht anwesend sein konnten.
Es folgte der Bericht des Regionsvorsitzenden über die zahlreichen Aktivitäten in Preßburg im vergangenen Jahr. Danach wurde der Vorstand des Vereins in Preßburg neu gewählt. Erfreulicherweise wurde der Vorstand einstimmig in seiner bisherigen Zusammensetzung bestätigt.
Der wiedergewählte Regionsvorsitzende stellte dann das Programm für die zweite Jahreshälfte vor: Kulturausflug „Der Schatz der Fugger“ zur Bibersburg um den 10. Oktober, Ehrung der Toten um den 1. November, Volkstrauertag, Gedenktag in Hainburg, Nikolaustreffen in Preßburg um den 28. November, Nikolaustreffen in Wien um den 5. Dezember, ökumenische Adventsandacht um den 15. Dezember und vieles mehr.
Anschließend ehrten wir die Jubilare des Jahres 2024. Jede Dame erhielt eine Rose und jeder Herr eine Dose bayerischen Biers, gespendet von Sponsoren. Dann kam der wichtigste Punkt des Tages: die kleine Bewirtung und geselliges Beisammensein. Bei guter Laune verabschiedeten wir uns am späten Abend und gingen frohen Herzens nach Hause.
Gedenken an die deutschen Holzhacker
Am 21. Juli nahm eine vierköpfige Delegation unserer Region und Ortsgruppe unter der Leitung des Regionsvorsitzenden am Fest zu Ehren der heiligen Maria Magdalena und zum Gedenken an die verstorbenen Huncokári, die deutschen Holzhacker in den Kleinen Karpaten, in Sand bei Modern/Piesok pri Modre teil.
Es war ein sehr heißer Sommersonntag. Trotzdem versammelten sich im Schatten der mächtigen alten Lindenbäume vor der Maria-Magdalena-Kapelle, die die Holzhacker 1876 selbst errichtet hatten, etwa 400 Teilnehmer. Der Gottesdienst unter freiem Himmel war ein geistliches Erlebnis für sich. Er wurde vom Weihbischof der Erzdiözese Preßburg/Bratislava Jozef Haľko und Pfarrer Jozef Dúc aus Modern/Modra zelebriert. Unterstützt wurden sie vom Pfarrer aus Dubovany und zwei Jesuitenbrüdern. An der Heiligen Messe nahmen nicht nur viele Gläubige teil, sondern auch Gäste von der Botschaft Österreichs, Vertreter der Stadt Modern sowie der evangelischen Kirchengemeinde.
Nach der Heiligen Messe organisierte der Bürgerverein „Nachkommen der Huncokári“ ein Festessen für die geladenen Gäste im Holzhacker-Haus. Es fand in geselliger Atmosphäre statt, wobei sich die Anwesenden besonders für die Jagdgeschichte, die Geschichte des Holzhacker-Hauses sowie die Arbeit des Bürgervereins interessierten. Unter den Gästen war auch eine Gruppe von Irenka Herchlová, die jedes Jahr bei der Organisation der Messe mithilft.
MSc. Martin Stolár