Sie fotografierte die Großen dieser Welt in intimen Momenten: Louis Armstrong als er eine Abfuhr erhielt, Franz Beckenbauer nackt in der Badewanne, Fidel Castro in den USA. Lisl Steiner gehört zu den bedeutendsten Fotografen der Gegenwart. Derzeit stellt die 90-Jährige zum ersten Mal in der Slowakei aus.
„Portäts aus dem Paradies“ heißt der Titel der Ausstellung im Österreichischen Kulturforum in Bratislava/Pressburg, die im Rahmen des Monats der Fotografie stattfindet. Zur Eröffnung kam die Fotografin sogar persönlich aus New York, wo sie heute lebt.
Zu sehen sind Schwarz-Weiß-Fotografien von so berühmten Persönlichkeiten wie Robert Kennedy, Richard Nixon, Oscar Niemeyer, Duke Ellington oder Henry Kissinger. Daneben hängen aber auch Fotografien von unbekannten Personen.
Bewegtes Leben
Lisl Steiner wurde am 1927 in Wien geboren. Als 11-Jährige emigrierte sie mit ihrer Familie nach Buenos Aires in Argentinien, wo sie 1941 bis 1944 Kunst studierte und gleichzeitig die Fernando Fader School of Decorative Arts besuchte. Bei Ignazio Kaufmann nahm sie Privatunterricht in Malen und Zeichnen. Bis Anfang der 1950er Jahre war Lisl Steiner in der argentinischen Filmindustrie tätig und Produktionsassistentin bei mehr als 50 Dokumentarfilmen. Seit 1953 arbeitet sie als Fotojournalistin in Argentinien, Europa und Nordamerika, veröffentlichte unter anderem in US-Magazinen wie Life, Time, Newsweek und The New York Times. Sie schuf außerdem zahlreiche Fernseh-Produktionen für NBC und Public Television (PBS).
Ab 1949 zeichnete und fotografierte Lisl Steiner zahlreiche Künstler und Prominente. Seit über 50 Jahren setzt sie ihr fotografisches Großprojekt „Children of America“ um. Es umfasst inzwischen Aufnahmen aus 31 Ländern des amerikanischen Kontinents und dauert bis heute an. 1999 schenkte Lisl Steiner ihre Zeichnungen der Österreichischen Nationalbibliothek, 2004 ihren gesamten fotografischen Vorlass, der nach und nach in Wien einlangt. Im Vorjahr kam auch der
Dokumentarfilm „Lisl Steiner – Photographin“ über die legendäre Fotografin heraus.
Einblick in ihr Lebenswerk
Bis zum 4. Dezember kann man sich die Ausstellung „Porträts aus dem Paradies“ noch im Österreichischen Kulturforum in der slowakischen Hauptstadt anschauen.
Ein paar Eindrücke von der Vernissage erhalten Sie in unserer Bildergalerie: