Gedenkgottesdienst in Drexlerhau
Am Mittwoch, den 17. Juni 2020, fand in Drexlerhau/Janova Lehota ein Gedenkgottesdienst statt. Der Gedenkgottesdienst wurde vom Ortspfarrer, Herrn Michal Mališ, gefeiert. Er erinnerte an die unschuldigen Opfer des Zweiten Weltkrieges, besonders an die Opfer aus Drexlerhau, die vor 75 Jahren beim Blutbad in Prerau/Přerov ums Leben gekommen sind.
Nach der Messe wurde die Gedenktafel in der Pfarrkirche mit einem neuen Blumenkranz geschmückt. Über das tragische Ereignis wurde bereits mehrmals im Karpatenblatt berichtet. Die Tragödie, bei der in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni 1945, also nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, innerhalb von drei Stunden 267 Karpatendeutsche, vor allem Frauen und Kinder unter 14 Jahren, ums Leben gekommen sind, darf man nicht vergessen. Es waren Landsleute aus der Zips, aber auch aus dem Hauerland. Bei dem Massaker wurden 36 Karpatendeutsche aus Drexlerhau ermordet, das jüngste Opfer war 6 Monate alt.
Gegen das Vergessen
Die Vorsitzende der OG Drexlerhau, Frau Ida Karásková, bemüht sich unermüdlich, dass die Opfer aus der Gemeinde nicht in Vergessenheit geraten. Jedes Jahr im Juni organisiert sie einen Gedenkgottesdienst. Die Drexlerhauer vergessen die Opfer von Prerau nicht. Dank der Initiative der Drexlerhauer Landsleute aus der Bundesrepublik Deutschland wurde in der mährischen Stadt am Massengrab an den Schwedenschanzen ein Denkmal mit der Dornenkrone errichtet.
Des grausamen Ereignisses wird regelmäßig bei einer Gedenkveranstaltung gedacht, welche dieses Jahr aufgrund der aktuellen epidemiologischen Situation nur im engsten Kreise stattfinden durfte. Das Museum der Kultur der Karpatendeutschen bereitete zum 75. Jahrestag des Massakers eine digitale Ausstellung vor. Nicht nur die Drexlerhauer hoffen, sie bald anschauen zu können.
Regionalvorstand Hauerland und OG Drexlerhau