Hilfe für Bedürftige aus der Ukraine
Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine angegriffen. Seit diesem Tag lesen und sehen wir erschütternde Bilder der Flucht und Vertreibung, die nur unsere älteste Generation vor Jahren gesehen oder erlebt hat. Diese Nachrichten aus der Ukraine und aus den Grenzübergängen mit der Ukraine sind kaum auszuhalten, etwas Schreckliches! Zu dem Tag, an dem ich diesen Artikel schreibe, sind schon mehr als zwei Millionen Ukrainer Richtung Westen geflohen! Die Meisten über die Grenze mit Polen, aber auch in die Slowakei kamen um die 150 000 Flüchtlinge.
Neben den leidtragenden ukrainischen Bürgern waren unter den Flüchtlingen auch Angehörige der deutschen Minderheit aus der Ukraine. Zu diesen gehören auch die Deutschen aus Transkarpatien, die Teil der Gemeinschaft der Karpatendeutschen sind. Mit zahlreichen Initiativen wird derzeit überall auf der Welt versucht, den betroffenen Menschen in irgendeiner Art und Weise zu helfen und sie zu unterstützen, auch wir sind da nicht außen vor geblieben. Gleich am ersten Tag haben wir geholfen, Unterkünfte in Kaschau zu besorgen, auch unsere Häuser der Begegnung stehen den Flüchtlingen zur Verfügung. Als ich diese Zeilen schreibe, meldete uns das Koordinationsbüro der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in Berlin, dass eine einsame, 73- jährige ziemlich erschöpfte Deutsche aus Transkarpatien Unterstützung brauchte. Selbstverständlich bieten wir unsere Hilfe an.
In diesen dramatischen Tagen hat sich gezeigt, wie wichtig die Vernetzung unseres Karpatendeutschen Vereins mit den Verbänden oder Stiftungen ist, die sich den deutschen Minderheiten widmen. Sehr schnell haben wir uns an die Koordinationsarbeit der AGDM-Minderheiten angeschlossen. Wir sind mit der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, die durch das Projekt „Hilfsbrücke Oberbayern – Transkarpatien/Ukraine“ Hilfe für die Ukraine leistet, in Kontakt. Unser Kulturmanager und der Karpatendeutsche Verein sind eingebunden in das Hilfsnetz des Instituts für Auslandsbeziehungen aus Stuttgart. Sicher kommen auch noch weitere Initiativen. Unser größter Wunsch aber ist, dass der Krieg endet und die Menschen nicht flüchten und leiden müssen, sondern in ihrer Heimat bleiben können.
Ondrej Pöss