Im Strom der Zeit: Donnersmarkt
Die Gemeinde Donnersmarkt/Spišský Štvrtok liegt im nördlichen Teil der Unterzips, am südwestlichen Fuße der Leutschauer Berge/Levočské vrchy und im nordwestlichen Teil des Talkessels Hornádska kotlina. Das Ortszentrum befindet sich auf einer Höhe von 560 Metern über dem Meeresspiegel und ist elf Kilometer westlich von Leutschau/Levoča.
An der Stelle des heutigen Ortes entstand einst ein kleines Dorf, das gemäß einiger Quellen nach Ladislaus dem Heiligen benannt wurde. Während des Mongolensturms in den Jahren 1241 bis 1242 wurde es verwüstet. 1263 wurde der Ort zum ersten Mal als Villa Sancti Ladislai schriftlich erwähnt. Später nach der Ankunft deutscher Gäste in der Zips wurde der Ort 1294 als Quintoforum – Markt, der donnerstags stattfand – erwähnt.
Die Gemeinde liegt an einer bedeutenden historischen Kreuzung von Handelsstraßen. Dank der hohen Entwicklung von Landwirtschaft, Handel und Zünften wurde Donnersmarkt 1312 zum Städtchen erhoben und war Mitglied des Bündnisses der Zipser Sachsen. Das Städtchen versuchte auch, Sitz der Provinz der 24 Zipser Städte zu werden, dies gelang aber aufgrund wachsender Streitigkeiten mit der Stadt Leutschau nicht. Nach der Verpfändung von 13 Zipser Städten an Polen im Jahr 1412 wurde Donnersmarkt zum Sitz der beim Königreich Ungarn verbleibenden Städte, die sich zur Provinz der 11 Zipser Städte zusammenschlossen.
Architektonische Denkmäler
Zu den bedeutenden Baudenkmälern der Gemeinde gehört die römisch-katholische Kirche des hl. Ladislaus. Die ursprünglich gotische Kirche mit romanischen Teilen aus dem 13. Jahrhundert wurde in den Jahren 1697 und 1747 im barocken Stil umgebaut. Hier, an der Südseite des Schiffs, befindet sich die gotische Grabkapelle der Familie Zápolya aus dem Jahr 1468. Im Jahr 1668 wurde das Kloster des Minoritenordens in der Gemeinde gegründet. Es ist ein einstöckiges Gebäude im frühbarocken Stil mit einem fast viereckigen Grundriss.
Im Jahre 1880 waren von 752 Einwohnern 26 Deutsche, fünfzig Jahre später waren von 826 Bewohnern 55 Deutsche. Bei der Volkszählung 2021 lebten in der Gemeinde 2578 Bewohner, leider keiner mehr mit deutscher Nationalität.