Internationaler Workshop der Wirtschaftsstiftungen in Kaschau
Seit mehr als zwei Jahrzehnten vermittelt die Karpatendeutsche Assoziation Wirtschaftshilfen an Betriebe in den karpatendeutschen Regionen. Mitte Oktober kamen in Kaschau Vertreter der Stiftungen aus vier verschiedenen Ländern zusammen, um sich in einem internationalen Workshop über diese Förderungen auszutauschen.
Die Karpatendeutsche Assoziation als Träger der Wirtschaftshilfen seitens der Bundesrepublik Deutschland für die Deutsche Minderheit in der Slowakei ist seit 1992 tätig. Seit dieser Zeit haben wir 660 Kleinbetriebe im Wert von 11,7 Millionen Euro gefördert, was zu der Entwicklung der Wirtschaft in der Slowakei,besonders in den Regionen der Karpatendeutschen, beigetragen hat. Diese Wirtschaftshilfe existiert auch in Polen, Tschechien und Rumänien. Die KDA steht mit diesen Stiftungen in engem Kontakt und tauscht Erfahrungen mit ihnen aus.
Mehrere Workshops wurden seit dieser Zeit organisiert. Vom 11. bis 14. Oktober 2018 hat der Internationale Workshop in Kaschau/Košice stattgefunden. Das Thema des Workshops war: „Auswirkung der Wirtschaftshilfe in den einzelnen Ländern für die deutsche Minderheit, Regionen und ihr Umfeld“.
Bei dem Workshop waren die Stiftung aus Polen, Tschechien und fünf Stiftungen aus Rumänien vertreten. Die deutsche Botschaft hat der Beauftragte Herr Peter Primus und der Honorarkonsul in Kaschau/Košice Herr Prof. Dr. Juraj Banský vertreten. Die Bundesrepublik Deutschland vertrat Herr Thomas Laux von der Vermittlungsorganisation Baden Württemberg-International aus Stuttgart. Beim Workshop haben auch Vertreter vom Karpatendeutschen Verein in der Slowakei teilgenommen: die Regionsvorsitzende von der Region Hauerland Frau Hilda Steinhüblová, von der Region Bodwatal der Vorsitzende Peter Sorger und die Ökonomin des Karpatendeutschen Vereins Frau Maria Vitkovská.
26 Jahre Wirtschaftsstiftung in der Slowakei
Der KDA-Vorsitzende Jan König hat zuerst einen ausführlichen Vortrag über die 26-jährige Tätigkeit der Wirtschaftsstiftung in der Slowakei vorgetragen. Eine genaue Analyse über die Anzahl der Projekte, die Höhe der Fördersumme und auch eine Aufgliederung nach den Branchen in den einzelnen Regionen wurde zusammengestellt. Das Förderprogramm hat seit Jahren in den Strukturen des KDV seinen festen Platz und gehört zu den gesamten Tätigkeiten des KDVs.
Die geförderten Unternehmer unterstützen die Aktivitäten des KDVs, sind vielmals als Sponsoren bei den Kulturaktivitäten behilflich und spenden häufig die zwei Prozent ihrer Steuern an den KDV. Die aufgebauten Betriebe, Restaurants und Werkstätten oder Privatambulanzen sind schon in den karpatendeutschen Regionen etabliert. Für die Unterstützung und Förderung der Wirtschaftsprogramme sind wir dem Bundesinnenministerium in Deutschland dankbar.
Deutschland als größter Investor in der Slowakei
Bei dem Workshop hat Herr Peter Primus als Beauftragter der deutschen Botschaft über die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der BRD und der Slowakei informiert. Mehr als 400 deutsche Unternehmen haben in der Slowakei Filialen aufgebaut und sind der größte Arbeitgeber für die Slowakei.
Die größten Investoren in der Slowakei stammen aus Deutschland, wie etwa Volkswagen oder die Telekom. Aber gerade diese Investitionen betreffen die karpatendeutschen Regionen nicht, weil sie in anderen Teilen des Landes und Großstädten der Slowakei zu finden sind. Die Gebiete, in denen die deutsche Minderheit lebt, liegen abseits guter Infrastrukturanbindung. Sie sind wirtschaftlich nur für kleine Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen ansprechend. Das Förderprogramm der KDA richtet sich gerade an solche Kleinunternehmen.
Aus diesem Grund möchten wir weiterhin beim BMI darum bitten, dieses Wirtschaftsprogramm wenn möglich weiter zu unterstützen. Um Verständnis für eine Weiterführung der Wirtschaftsprogramme für die Karpatendeutschen haben wir auch bei der deutschen Botschaft ersucht.
Für die Teilnehmer des Workshops haben wir auch zwei Besuche bei geförderten Unternehmen organisiert. Danach haben wir eine Floßfahrt gemacht, bei der die Gäste die Schönheiten der slowakischen Natur im Nationalpark Pieniny sowie herrliches Wetter genießen konnten.
Den Lesern des Karpatenblattes möchten wir mitteilen, dass die Wirtschaftsförderung auch im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Wer Interesse an einer Förderung hat, sollte unsere Webseite www.kda.sk aufsuchen oder uns per E-Mail oder telefonisch kontaktieren.
Jan König
Vorsitzender der KDA