Jahrestreffen in Göllnitz
Dieses Jahr haben wir wie gewöhnlich das Unterzipser Treffen mit unseren Ortsgemeinschaften geplant und es am 15. September 2018 auch verwirklicht. Dieses Jahr erinnerten wir besonders an ein verstorbenes Mitglied unseres Vereins.
Unsere Gäste begrüßte der Vorsitzende, Herr Weag, der auch über das Programm informierte. Es wurde ein wenig anders als gewöhnlich vorbereitet, denn wir wollten es unserem verstorbenen Mitglied, Herrn Ladislav Müller, widmen. Dieses Jahr wäre sein 90. Geburtstag gewesen, er hat ihn leider nicht mehr erlebt.
In seinem Namen hieß der Sohn Laci die Anwesenden mit dem Gedicht „Begrüßung“ seines Vaters willkommen und Frau Tomečková sang sein geliebtes Lied „Of da Gregore“. Ladislav Müller ist vor 90 Jahren in Einsiedel an der Göllnitz geboren. Seine Kindheit erlebte er mit drei Geschwistern in einer Bergbaufamilie. Der Krieg hat sie wie viele andere getrennt und als Vertriebene lebten sie in Deutschland und Österreich.
Nach dem Krieg kehrte er in die Heimat zurück, wohnte in Handlová/Krickerhau, studierte Gesundheitstheorie und arbeitete als Sanitäter, Assistent auf einer chirurgischen Abteilung und später war er Röntgenologe im Krankenhaus Gelnica/Göllnitz. Die wichtige, aber vielleicht auch gefährliche Arbeit und eine unheilbare Krankheit haben ihn von uns getrennt. Mehr als ein Jahr verbrachte er in einem Kurort der Hohen Tatra und am 13. Juni 2002 hat er uns für immer verlassen.
Engagement für den KDV
Er gründete zusammen mit dem Vorsitzenden H. Werner Gerhard unseren Verein und arbeitete als Kulturreferent. Er war Kopf und Seele unseres Vereins. Als Sammler alter Lieder interessierte er sich auch für die Traditionen der Unterzips und aktivierte alle, die sich als Deutsche fühlten und tief im Herzen auch geblieben sind. Er bereitete Kulturprogramme für alle Treffen nicht nur in unserer Ortsgruppe vor, sondern auch an seinem Arbeitsplatz – im Krankenhaus. Nicht nur die Kultur interessierte ihn, er löste alle Schwierigkeiten der OG und schloss Kontakte mit alten ausländischen Göllnitzern, die auch zu uns eingeladen waren und sehr gern nach Hause kamen.
In seinen Gedichten und Liedtexten, die auf Deutsch und Mantakisch waren, äußerte er seine Liebe zur Natur und Orten unserer Stadt.
Sein Familienleben war schön. Mit seiner Frau Grete lebte er 53 Jahre zusammen, sie haben zwei geschickte Söhne – Laci und Rudi – aufgezogen. Freude machten ihm damals fünf geliebte Enkelkinder. Von den Erinnerungen an seinen Großvater hat im Programm auch sein Enkel Lacko erzählt.
Gedenken mit Gedichten und Liedern
Es wurden auch seine Gedichte „Da Nochtdienst“ (Der Nachtdienst) und „A Prief“ (Ein Brief) rezitiert und die beliebten Lieder „Kehr ich eins“, „Göllnitztal, du meine Heimat“ und „Lustig ist das Zigeunerleben“ gesungen. Das Programm sollte ein Dank für seine Tätigkeit sein, denn auch nach Jahren der Abwesenheit ist seine Arbeit unvergesslich. Er fehlt nicht nur seinen Lieben, sondern auch uns.
Am Programm beteiligten sich auch unsere Freunde aus Schmöllnitz, Schmöllnitz Hütte, Einsiedel an der Göllnitz und Schwedler. Mit schönen Liedern, Gedichten aber auch denkwürdigen Ereignissen beim Treffen mit Herrn Müller erinnerten auch sie an seine Mühe und Aufopferung für unseren Verein.
Lustiger gestaltete das Zusammensein unser außerordentlicher Gast, Herr Ján König. Er bereitete allen Anwesenden mit seinem wunderschönen Auftritt gute Laune.
Bei appetitlicher Erfrischung und Unterhaltung setzte die Veranstaltung fort. Zum Ende dankten wir unseren Gästen für die Anwesenheit. Wir freuen uns auf das nächste Treffen.
Mgr. A. Mitríková