Kochen mit dem Karpatenblatt: Bánh mì-Sandwich
Bánh mì heißt auf Vietnamesisch Brot. Doch unter dieser Bezeichnung ist allgemein das vietnamesische Sandwich schlechthin bekannt. Seinen Ursprung hat es im 19. Jahrhundert, als Vietnam Teil Indochinas war und zu Frankreich gehörte. Damals fand das Baguette seinen Weg dorthin, jedoch war es wegen der hohen Importkosten recht teuer und daher nur für Franzosen und reiche Vietnamesen erschwinglich.
Im Ersten Weltkrieg kamen immer mehr Soldaten nach Vietnam, was die Nachfrage nach Baguette erhöhte. Jedoch wurde der Weizenimport durch den Krieg unterbrochen. Aus der Not heraus haben die dortigen Bäcker Weizenmehl mit Reismehl ersetzt, was es für „Jedermann“ erschwinglich machte und so zu einer Art vietnamesischen Baguette wurde. Nachdem die Franzosen das Land verlassen hatten, entstand nach und nach durch die Kombination von lokalen Zutaten und dem französischen Einfluss das Bánh mì-Sandwich.
Das Bánh mì-Sandwich ist mittlerweile weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus bekannt und sehr beliebt. Das dafür typische Bánh mì-Brot gibt es zwar nicht überall außerhalb Vietnams zu kaufen, aber auch mit einem Ciabatta oder einer Baguette-Semmel schmeckt es sehr gut. Sollte es eines Tages tatsächlich ein Kochbuch von mir geben, habe ich natürlich auch schon den Titel parat: „Schlemmen wie ein Hecht in der Hechteria – Meine karpatendeutsche, slowakische und internationale Küche.“ Nachdem es in der Slowakei auch eine vietnamesische Minderheit gibt, ließ es sich die Hechteria nicht nehmen, an dieser Stelle Ihnen gerne ein Rezept für ein Bánh mì aufzuzeigen. Und dieses Rezept hat sich darin definitiv einen Platz unter vielen weiteren „Kochen mit dem Karpatenblatt“-Rezepten gesichert.
Zutaten
(für 4 Personen)
- 2 Sternanis, zerstoßen
- 4 Nelken, zerstoßen
- 4 Knoblauchzehen, gerieben
- 4 EL Honig
- 2 EL Sojasauce
- 4 EL Fischsauce
- 4 EL neutrales Pflanzenöl
- 3-4 Schweine-Nackensteaks (Halsgrat), ca. 700 g oder Rind-/Hühnerfleisch Ihrer Wahl
- ½ – ¾ Rettich, je nach Größe
- 3 Karotten, mittelgroß
- 100 ml Reisessig
- 100 ml Wasser
- 4 EL Zucker
- 1 TL Salz
- ½ Salatgurke
- 4 Ciabatta oder Baguette-Semmeln
- 250 g Leberpastete oder Leberwurst Ihrer Wahl
- 50 g Ingwer, feingeschnitten
- 5 große Frühlingszwiebeln, feingeschnitten
- 2-3 rote Chilischoten, in Ringe geschnitten
- 220 ml Mayonnaise
- Minze
- Koriander
- Zitronenmelisse, jeweils 1 Bund
Zubereitung:
- Den Sternanis und die Nelken im Mörser ganz fein zerstoßen und in eine große Schüssel geben. Dann die Knoblauchzehen mit einer feinen Küchenreibe dazu reiben. Den Honig, die Sojasauce, die Fischsauce und das Öl dazugeben und alles gut verrühren. Die Schweinesteaks darin einlegen.
- Reisessig, Zucker, Wasser und Salz in einer Schüssel vermischen und darin die in Stifte geschnittenen Karotten und den Rettich einlegen. (Rettich- und Karottenstifte im selben Mengenverhältnis.)
Hechteria-Tipp: Fleisch wie auch Gemüse jeweils mindestens 30 Minuten lang zugedeckt einlegen oder aber schon einen Tag zuvor.
- Ingwer und Frühlingszwiebeln kleinschneiden und mit der Leberwurst vermengen.
- Die Gurke schälen und in dünne Scheiben schneiden.
- Das Fleisch in eine heiße Pfanne geben, die Marinade über das Fleisch gießen und auf jeder Seite 2-3 Minuten anbraten.
6. Das Fleisch in Streifen schneiden, zurück in die Pfanne geben und mit der restlichen Marinade verrühren.
- Ciabatta mittig längs nicht ganz durchschneiden, auf der unteren Seite mit der Leberwurst bestreichen und dann mit Gurkenscheiben belegen.
- Auf die Gurkenscheiben Fleisch, (zuvor abgeseihtes) mariniertes Gemüse und dann Kräuter und Chili geben.
- Die obere Seite mit Mayonnaise bestreichen und das Sandwich schließen.
- Bánh mì bei Möglichkeit mit einem vietnamesischen Bier oder einem slowakischen Riesling servieren und (langsam) genießen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Kochen und „Dobrú chuť“/„Guten Appetit“! Musikalisch ist bildlich dazu das vietnamesische „bunte“ Video: „See Tình – Hoàng Thùy Linh“ passend. Es handelt von Liebe auf den ersten Blick.