Kolumne: Schmidts Kater Loisl und die Sommergefühle
Čauky mňauky, allerseits! Sie dürfen sich glücklich schätzen, dass es auch in diesem Monat eine Kolumne von mir gibt. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich lieber weiter in meinem sonnenüberfluteten Garten vor mich hin gedöst. Bei mir hat nämlich der Prager Sommer begonnen. Da neige ich zu noch größerer Faulheit als sonst schon. Dummerweise habe ich einen Aufpasser, meinen Butler, den Herrn Schmidt. Der hält mich auf Trab, auch dann, wenn mir gar nicht danach ist, ihm meine Gedanken in den PC zu diktieren.
Ich habe mich schon ein paar Mal gefragt, weshalb eigentlich nicht auch mal meine Katzenkumpeline Frau Merkel versuchen könnte, einen Text für Sie, die Leser des Karpatenblatts, zu schreiben. An meiner Stelle. Damit ich auch mal frei habe. Aber ich glaube, mein Butler traut ihr das nicht zu. Oder er hat es nun mal darauf abgesehen, immer nur mich zu nerven. Es ist ja immerhin bemerkenswert, dass Frau Merkel genau wie ich früh und abends lecker Fresschen bekommt – ohne irgendetwas Nützliches zu vollbringen. Ist so etwas gerecht?
Ich habe ja nicht nur die schwere journalistische Arbeit zu verrichten. Ich muss auch jeden langen Tag aufpassen, dass unsere Früchte des Gartens auch ja ordentlich gedeihen. Die Tomaten, die Gurken, die Paprikaschoten, die Bohnen, der Salat und die vielen verschiedenen Kräuter. Dabei gehört nichts davon auf meinen Speiseplan. Ich lebe ja schließlich nicht vegetarisch. Soweit käme es noch.
Ich frage mich, wozu Frau Merkel überhaupt gut ist in unserem gemeinsamen Anwesen, wenn sie nur Fliegen jagt, mich ärgert und mich aus meinen Schläfchen reißt, die nun wirklich wohl verdient sind. Ich muss an einem lauen Sommerabend mal mit meinem Dosenöffner darüber ein paar ernsthafte Wörtchen reden. Die Arbeit bei uns ist eindeutig einseitig verteilt. Alles bleibt an mir hängen.
Abends bin ich dann so kaputt, dass ich bei den Spielen der Fußballer im Fernsehen meistens gleich einschlafe. Die Tschechen sind ja schon nach der Vorrunde der Europameisterschaft ausgeschieden. Da waren die Slowaken aus anderem Holz geschnitzt. Alles in allem ist es super, dass wir so viel Sport diesen Sommer haben. Nicht nur Fußball, auch die Tour de France und bald noch Olympia! Auch Ihnen viel Spaß dabei! Und eine schöne Ferienzeit! Čauky mňauky!
Schmidts Kater Loisl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt