Kolumne: Schmidts Kater Lojzl
Čauky mňauky, allerseits! Die Einschläge kommen näher. Jetzt hatte es kürzlich auch eine Bekannte meines Butlers, dem Herrn Schmidt, erwischt. Ich rede vom blöden Coronavirus. Die beiden älteren Herrschaften aus Mähren traf es wie der Blitz aus heiterem Himmel. Glücklicherweise verlief die Erkrankung bei ihnen glimpflich. Sie mussten aber trotzdem beide eine Woche lang im Krankenhaus zubringen. Eine Zeit, die sie nie wieder erleben möchten. Nicht wegen der Ärzte und Schwestern, die sich mustergültig um sie gesorgt haben. Aber wegen der fürchterlichen Atemprobleme, die sie hatten.
Ihre unschönen Erfahrungen geben sie jetzt an Verwandte und Bekannte weiter, von denen einige bislang über Corona Witze machten und die ganzen Vorkehrungen für blanken Blödsinn hielten. Diese Leute sind auf einmal sehr still geworden.
Dass die beiden Betroffenen ungeachtet andauernder Beschwerden wieder neuen Lebensmut gefasst haben, liegt zu einem großen Teil an Ajax. Ajax ist ein Deutscher Schäferhund, der quasi ein Familienmitglied ist. Ajax ist zwar fix im Kopf, kann sich aber nur schlecht allein versorgen, weil er die Kühlschranktür nicht allein geöffnet bekommt. Während des Krankenhausaufenthaltes von Frauchen und Herrchen kümmerte sich die Tochter um den Hund. Aber Frauchen und Herrchen sind eben doch etwas anderes. Und so wurde aus Ajax bei der Rückkehr seiner Familie der erste Anwärter auf den Titel eines mährischen Weltmeisters im Schwanzwedeln vor lauter Freude.
Hunde und natürlich vor allem wir Katzen sind prima Kumpel, wenn es darum geht, unsere geliebten Zweibeiner wieder auf ihre zwei Beine zu stellen. Manchmal gibt es da eine richtige Win-win-Situation, also eine, bei der beide Seiten profitieren. Wenn uns unser Zweibeiner streichelt, dann fühlen wir uns prächtig. Das Streicheln nützt aber auch unserem Zweibeiner. Es beruhigt ihn und kann sogar dessen Blutdruck und seine Herzfrequenz senken. Krankheiten verschlimmern sich nicht, können gar gänzlich verschwinden.
Generell freut sich der Zweibeiner, wenn er für uns da sein kann. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ihm das gut tut. Ist der Butler krank, sind wir ihm eine wichtige Motivation, sich schnell wieder zu erholen. Vierbeiner sind vor allem für allein lebende Zweibeiner unverzichtbar. Sie lassen nämlich das ungute Gefühl der Einsamkeit gar nicht erst aufkommen. Dass sich Hundebesitzer beim Gassi gehen kennenlernen und anfreunden, gehört zu den bekannten Geschichten, die immer wieder erzählt werden. Für Katzenhalter ist eine Alternative erfunden worden: das Internet. Katzen sind meistgepostete Objekte bei Facebook und Instagram. Und über die sozialen Medien kann man sich bekanntlich auch näher kommen.
Also: Wenn Sie stolze Besitzer von Katzen oder Hunden sind, dann kommen sie besser durch jede persönliche Krise. Auch durch jede gesundheitliche. Aber Achtung: Für Besitzer eines Goldfischs in einem Aquarium gilt das nicht. Und weiße Mäuse sind zwar ganz possierlich, aber nicht so richtig gut geeignet für das friedvolle Zusammenleben mit einer Katze. Bleiben Sie bitte weiter hübsch gesund! Čauky mňauky!
Schmidts Kater Lojzl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt