Kolumne: Schmidts Kater Lojzl

Čauky mňauky, allerseits! Im Februar hatte ich an dieser Stelle von frevelhaften Bemühungen in Sachsen und Tschechien berichtet, uns vierbeinigen Weltenbeherrschern an den Kragen zu gehen. Ich muss mich leider noch einmal diesem Thema widmen, weil die fiesen Angriffe auf uns einen neuen Höhepunkt erreicht haben.

Glücklicherweise kommen die von weither, von Radio Estland, oder wie es richtig heißt Eesti Rahvusringhääling? Das veröffentlichte jüngst einen bösen Kommentar über uns Katzen und über Haustiere allgemein. In dem Kommentar wurde eine „Studie“ aus Finnland bemüht, um uns als vorgebliche Klima-Killer anzuschwärzen. In dieser Studie heiße es, die etwa 1,5 Millionen Katzen und Hunde in Finnland würden jährlich so viel klimaschädliches CO2 an die Umwelt abgeben wie 120.000 Autos. Wie viele Katzen und Hunde in Estland leben, wollte der Kommentator von Eesti Rahvusringhääling nicht selbst herausbekommen. Also schätzte er bloß, dass die estnischen Katzen und Hunde immerhin so sehr das Klima schädigen würden wie 30.000 Autos, konkret mindestens 150.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr in die Umwelt pusteten oder pupsten.

Das sei jedoch ein Tabuthema selbst für Klimaaktivisten und Umweltschützer. Und dann heißt weiter: „Dies sollte aber kein Tabuthema sein. Seien wir ehrlich – heutzutage ist es einfach eine Frage der Bequemlichkeit oder Gewohnheit, Hunde und Katzen zu besitzen. Aus praktischen Gründen ist das nicht erforderlich. Die meisten Tierhalter haben keinen entscheidenden Grund, ihr Haustier zu behalten – sie sind einfach, ganz offen gesagt, ziemlich egoistisch.“ Das ist mit anderen Worten ein Aufruf, uns alle abzumurksen.

Ich muss gestehen, dass ich völlig fertig mit mir und der Welt war, als mir mein Butler, der Herr Schmidt, das vorgelesen hatte. Na gut, na ja, dass diese Welt keine Hunde braucht, würde ich ja noch unterschreiben. Die Kläffer nerven bloß, kacken überall ihre Häufchen hin und verpesten die Umwelt mit ihrem CO2. Aber der Kommentator will ja auch uns süße, anheimelnde, herrlich schnurrende und schmusende Katzen killen. Das ist nun wirklich eine bodenlose Unverschämtheit.

Es gibt unendlich viele Gründe für das glückliche Zusammenleben von Mensch und Katze. Da fällt mir als erstes der Spruch aus der Fernsehwerbung ein: „Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch.“ Aber umgekehrt ist es ganz genauso. Zweibeinige „richtige“ Wissenschaftler haben beispielsweise in „richtigen“ Studien schon vor Jahrzehnten nachgewiesen, dass der zu hohe Blutdruck von Menschen sinkt, wenn sie eine Katze streicheln. Und dieses Streicheln hat anders als blutdrucksenkende Präparate keinerlei schädliche Nebenwirkungen. Da muss der Streichler nicht einmal seinen Arzt oder Apotheker fragen.

Schließlich: Gäbe es uns Vierbeiner nicht, würde die Katzenfutterindustrie pleitegehen. Immerhin kosten die Dinge, die uns munden, im Monat etwa 50 Euro. Jedes Jahr verdient die Futterindustrie in Deutschland nur am Fresschen und an den Leckerlis für uns Katzen mehr als 1,5 Milliarden Euro. An die vielen Arbeitsplätze, die daran hängen, hat der Katzenfeind vom Eesti Rahvusringhääling auch nicht gedacht. Ich schicke ihm zur Strafe einen Haufen lebender Mäuse und Ratten. Strafe muss sein!

Čauky mňauky!

Schmidts Kater Lojzl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt

Hans-Jörg Schmidts Kater Lojzl