Kultur im Doppelpack – Konzert und Ausstellung
In der Maria-Magdalena-Kirche in Ober-Metzenseifen/Vyšný Medzev kam es am 22. Juli 2023 zu einem besonderen kulturellen Ereignis – einem Konzert mit anschließender Vernissage. Die Akteure waren der Opernsänger und Maler Jaroslav Dvorský und der Hummelchor unter Leitung von Mgr. Ingrid Halás.
Nach dem geflügelten Wort „Dem Ingenieur ist nichts zu schwör“ organisierten der Bürgermeister von Ober-Metzenseifen, Róbert Nálepka, und der Vorsitzende der KDV-Ortsgruppe, Zoltán Tomasch, gemeinsam mit dem Ober-Metzenseifner Pfarrer Jozef Spišák diese außergewöhnliche Veranstaltung. Pfarrer CSILic. Jozef Spišák stellte für das Konzert die Kirche zur Verfügung, die Bilder fanden im von Bürgermeister Ing. Róbert Nálepka bereitgestellten Kultursaal der Gemeinde einen guten Ausstellungsraum. Nach dem Ende des Konzerts fand dort die Eröffnung der Ausstellung statt.
Es ist den Organisatoren hoch anzurechnen, dass sie es zum zweiten Mal schafften, den Opernsänger Jaroslav Dvorský (*1960) für ein Konzert in Ober-Metzenseifen zu gewinnen. Nicht nur das, Jaroslav Dvorský, der seine Gemälde zum Beispiel bereits in Rom ausstellte, füllte den Ober-Metzenseifner Ausstellungsraum mit einer Auswahl seiner Werke.
Einer von fünf singenden Brüdern
Jaroslav Dvorský hat vier Brüder, die sich alle von Kind an dem Gesang widmeten. Von diesen ist Peter Dvorský (*1951) ein Weltstar geworden und wird oft als slowakischer Pavarotti bezeichnet.
Jaroslav studierte dagegen zunächst Bildende Kunst und arbeitete unter anderem als Restaurator. Erst mit 34 Jahren entdeckte er seine Liebe zur Musik und ließ sich gesanglich ausbilden. Inzwischen ist er weit über die Slowakei bekannt, gewann Preise und hatte Konzertauftritte – nicht nur in vielen europäischen Ländern, sondern auch in Kanada und China. Er lebt seit fast 20 Jahren in Kaschau/Košice und wirkt am dortigen Nationaltheater/Národné divadlo.
Auch Hummelchor großartig
Das Musikprogramm bestand aus getrennten und gemeinsamen Auftritten von Jaroslav Dvorský und dem Hummelchor. Die räumlichen Verhältnisse der Kirche ließen alle Auftritte des großartigen Sängers und auch des Chores zu einem akustischen Genuss werden.
Der Beifall wollte nicht enden, als Jaroslav Dvorský nach dem „Dein ist mein ganzes Herz“ aus der Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehár noch als Zugabe „O Sole Mio“ sang. Der Hummelchor begeisterte unter anderem mit dem Gospel „Gib mir Liebe ins Herz“ von 1972, dem geistlichen Volkslied aus dem Jahr 1851 „Meerstern, ich dich grüße“, und dem etwa tausend Jahre alten Marienlied „Stella Maris, Stern der Meere“.
Wer beeindruckt mehr – der Sänger oder der Maler Dvorský?
Die Ausstellung wurde vom Kurator PhDr. Viktor Jasaň eröffnet. Dieser schilderte kurz den Weg des vielseitig begabten Jaroslav Dvorský und dessen Maltechnik wie Kohle, Pastell, Öl sowie die unterschiedlichen Motive (Landschaft, Porträt, Akt). Neben den Gemälden fand der ausliegende Bildband „Jaroslav Dvorský – Obrázky“(Autor: Viktor Jasaň) reges Interesse. In ihm wird das Leben des Sängers und Malers in Fotos und Gemälden wiedergegeben.
In der Antwort auf die Frage, ob Jaroslav Dvorský besser singt als malt, waren sich die meisten Gäste einig: Er ist in beiden Bereichen ein Meister. Völlige Einigkeit gab es aber bei dem Dank an alle, die das Zustandekommen dieses doppelten Kunstgenusses ermöglichten. Die KDV-Ortsgruppe gibt diesen Dank gerne an den Bürgermeister, Pfarrer, Künstler und Kurator weiter und freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit.
Dr. Heinz Schleusener