Kunstworkshop im Haus der Begegnung
Am Samstag, den 6. August 2022 fand um 15 Uhr in Preßburg/Bratislava im Haus der Begegnung des Karpatendeutschen Vereins ein Kunstworkshop mit dem ukrainischen Maler Danylo Kovach statt. Der gemeinsame Nachmittag wurde musikalisch von Santa Taka begleitet.
Zum Workshop kamen Teilnehmer aus fünf verschiedenen Ländern, die in der Slowakei ein neues Zuhause gefunden haben. Die meisten stammen aus der Ukraine und sind wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine in die Slowakei gekommen. Mehrere Teilnehmerinnen sind künstlerisch aktiv. Zum Beispiel ist Alyona Futsur Multikünstlerin und beschäftigt sich mit Straßenfotografie, Theaterperformance und Coachings für Künstler. Svitlana Lomonosova, die aus Kiew stammt, widmet sich der Fotografie und Filzarbeiten. Eine andere Teilnehmerin, Maryna Hodovanchuk, leitet verschiedene Seminare wie Kerzen- oder Seifenworkshops für Kinder.
Am Anfang wurden sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Organisatoren von Hanna Dubinchak, der Kulturassistentin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) beim Karpatendeutschen Verein, mit einer Rede willkommen geheißen. Danach war die Bühne frei für Santa Taka und ihren Elfengesang. Die Sängerin begrüßte die Gäste mit ihrer Eigenkomposition „Птаха“ (der Vogel).
Gemeinsames gestalten
Der Maler Danylo Kovach erzählte dann etwas über die Geschichte des Workshops und über den Erfinder der angewendeten Methode – den ukrainischen Maler Pavlo Bedzir, der in den 1960er Jahren in der ehemaligen ukrainischen Sowjetrepublik ziemlich innovativ und revolutionär war. Bedzir ließ sich stark von der buddhistischen Philosophie und Yoga beeinflussen, was eine große Spur in seinem Werk und Leben hinterlassen hat. Der „Transkarpatische Picasso“, wie der Maler auch genannt wird, war der Erfinder einer Maltechnik, bei der die Teilnehmer während des gemeinsamen Malens ein Chaos herstellen, welches später vom Maler geordnet wird. Als Ergebnis kommt ein neues Bild zur Welt. Im Prozess des Malens wird die Achtsamkeit der Teilnehmenden gestärkt und negative Gedanken werden reduziert.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten sich ein Thema für den Workshop ausdenken. Der Maler schlug vor, dass die Gäste auf der Leinwand ihre Assoziationen zur Musik Santa Takas ausdrücken. Die Idee des Malers fand sofort Anklang. An dieser Stelle bekam jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer eine Pastellkreide. Mit geschlossenen Augen sollten alle zeichnend um die Leinwand herumgehen.
In der Mitte des Workshops gab es eine Kaffee- und Musikpause. Der Karpatendeutsche Verein hat für die Gäste seinen Garten zur Verfügung gestellt, wo man einen Kaffee trinken und sich von schöner elfischer Musik verzaubern lassen konnte.
Mit neuer Kraft konnten unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann mit dem Workshop fortfahren. Nun bekam jeder Acrylfarben, mit denen das Bild neuen Glanz und neue Gestalt erhielt. Als das Bild ausgemalt war, musste es zum Trocknen liegenbleiben.
Nach Beendigung der Hauptarbeit, waren im Garten angeregte Stimmen, Lachen und Gerede darüber zu hören, wie den Teilnehmenden der Workshop gefallen hatte. Unsere Gäste konnten sich ein bisschen im Garten erholen und den Workshop langsam ausklingen lassen.
Feedback und Ausblick
Die Teilnehmerinnen waren mit dem Ergebnis und mit der Workshopidee sehr zufrieden. Alyona Futsur sagte, ihr habe am Workshop besonders gefallen, dass jeder vom Maler eine Instruktion bekam, aber dann ganz unabhängig gestalten konnte.
Am Ende nahm der Künstler Danylo Kovach das Bild mit nach Wien, wo er das Chaos auf dem Bild ordnen wird. Deshalb wird es für jeden eine große Überraschung sein, was auf der Leinwand zu sehen sein wird.
Neben dem guten Feedback für den Workshop konnte man auch einen starken Kern für zukünftige Veranstaltungen gewinnen. Ein paar Teilnehmerinnen brachten neue Impulse und Ideen für nächste Treffen mit, die sie leiten könnten, worauf wir uns sehr freuen.
Hanna Dubinchak
Gemeinsames Gruppenfoto mit den Teilnehmer*innen