Literaturkränzchen Einsiedel an der Göllnitz

Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz

Der November wird auch grauer Monat genannt, aber für alle, die gerne lesen und darüber sprechen, ist er genau richtig. Die Frauen vom Literaturkränzchen haben sich wieder in Einsiedel an der Göllnitz/Mníšek nad Hnilcom verabredet, um bei einer Tasse Tee oder Kaffee über gute Bücher zu sprechen sowie schöne und gefühlvolle Gedichte zu lesen.

Als der deutsche Lyriker Thilo Krause aus Zürich den Artikel über unser Literaturkränzchen vom September las, schrieb er uns daraufhin: „Haben Sie herzlichen Dank für den Artikel und auch Ihren Brief. Ihr Literaturkränzchen sieht sehr gemütlich aus. Einsiedel scheint mir eine sehr schöne Gegend zu sein. Die Landschaft erinnert mich ein wenig an das Erzgebirge. Ich grüße Sie herzlich.“ Aus seinem dritten Gedichtband „Was wir reden, wenn es gewittert“ lasen wir das Gedicht „Reise zum Mittelpunkt des Sommers“.

Literaturkränzchen Einsiedel an der Göllnitz
Das Geburtshaus von Schiller in Marbach am Neckar auf einer Zeichnung seines Enkels.

Auf Schillers Spuren

Der Fernsehsender SWR nahm seine Zuschauer in der Sendung „Auf Schillers Spuren“ nach Marbach am Neckar mit. Der große Dichter Friedrich von Schiller wurde dort 1759 geboren und hinterließ dort unübersehbare Spuren. Gestorben ist er im Jahre 1805 in Weimar. Über ihn sprachen wir bereits: Wir kennen die Ballade „Die Bürgschaft“, sie gehört zu seinen bekanntesten Gedichten. Auch „Das Lied von der Glocke“ lasen wir, ein Meisterwerk der deutschen Lyrik.

Es fand schon 1799 bei seinem Erscheinen großen Beifall. Bis zu seiner Verwirklichung trug Schiller seine Idee über zehn Jahre mit sich herum. Wir lasen auch das Gedicht „Die Gunst des Augenblicks“. An diesem Nachmittag würdigten wir den 260. Geburtstag dieses Dichterfürsten, der als Klassiker der Weltliteratur bekannt ist.

Fontane-Jubiläumsjahr

In Neuruppin in der Mark Brandenburg wurde anlässlich des 200. Geburtstag Theodor Fontanes Jubiläumsjahr eröffnet. Hierzu war auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anwesend und würdigte Fontane als „Großschriftsteller“.

Der Schriftsteller und Dichter, Theodor Fontane, ist 1819 in Neuruppin in der Mark Brandenburg geboren. Gestorben ist er 1898 in Berlin. Seinen Roman „Effi Briest“ kennen wir sehr gut. Den haben wir gelesen, als wir noch jung waren. Über die versunkene Stadt Vineta erfuhren wir zum ersten Mal in diesem Roman.

Mit seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ setzte er der Region ein Denkmal. Die gefühlvollen Gedichte und Zitate schenken dem Leser Kraft und Ausdauer. „Der Mensch verzweifelt leicht, aber im Hoffen ist er doch noch größer“, sagte Theodor Fontane. Wir lasen die Gedichte: „Das alte Lied“ und „Die lieben Sterne“. So würdigten wir den 200. Geburtstag des Klassiker der Weltliteratur.

Literaturkränzchen Einsiedel an der Göllnitz
Literaturnobelpreisträger Peter Handke
© Wild + Team Agentur – UNI Salzburg

Österreichische Literaturnobelpreisträger

Wir sprachen bei unserem Literaturkränzchen auch über diesjährigen Nobelpreisträger Peter Handke aus Österreich. 95 Werke veröffentlichte Peter Handke seit seinem 24. Lebensjahr. Peter Handke ist 1942 in Griffen in Kärnten geboren. Nach seiner Kindheit, die er im Berliner Ostsektor und in Griffen verbrachte, besuchte er das Gymnasium in Tanzenber und das dazugehörige Internat.

Seit 1965 arbeitet er als freiberuflicher Schriftsteller. Für seine literarischen Werke bekam er mehrere Preise. Österreich hat nun innerhalb von 15 Jahren den zweiten Literaturnobelpreisträger – im Jahre 2004 war es Elfriede Jelinek. Wir sprachen auch über sie und ihre literarischen Werke.

Von Peter Handke wählten wir die Erzählung „Kindergeschichte“. Sie erschien 1981 im Suhrkamp Verlag, als dritter Teil der Tetralogie „Langsame Heimkehr“. Die Erzählung verfasste Handke nach seiner Heimkehr nach Österreich in Salzburg. Sie ist eine Beschreibung des Erziehungsmodel durch den Vater. Peter Handke schildert hierin die ersten zehn Jahre, die er alleine mit seiner Tochter Amina erlebt hat. Auf der Rückseite des Buches bezeichnet die Zeit „Handkes „Kindergeschichte“ nicht nur „als das feierlichste Kinder-Buch seit Menschengedenken, sondern auch das wahrhaftigste“.

Der alte Mann und das Meer

Literaturkränzchen Einsiedel an der Göllnitz

Auch Ernest Hemingway (1899-1961) wählten wir für diesen Nachmittag aus. Er war einer der populärsten und erfolgreichsten US-amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, gilt als moderner Klassiker. Zu seinen bekanntesten Werken zählt der 1940 erschienene Roman „Wenn die Stunde schlägt“. Für die Novelle „Der alte Mann und das Meer“ erhielt Hemingway 1953 den Pulitzer-Preis. Im Jahre 1954 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Wir lasen die faszinierende Novelle „Der alte Mann und das Meer“. Darin fährt der alte kubanische Fischer Santiago mit seinem Boot hinaus aufs Meer, um Fische zu fangen, doch er hatte kein Glück. Die ersten Tage begleitete ihn der Junge Manolin, aber dann fuhr er mit anderen Fischern aufs Meer.

Das Warten Santiagos war nicht umsonst. Es beißt ein sehr großer Fisch an und zieht ihn und das Boot hinaus aufs offene Meer. Ein ungleicher Kampf beginnt. Es ist eine der berühmtesten Erzählungen der modernen Weltliteratur. Wir erinnerten uns an den 120. Geburtstag des Schriftstellers Ernest Hemingway.

Im Januar begannen wir mit dem „Jahres-Geleit 2019“ von Dietrich Bonhoeffer. Damit möchten wir dieses Jahr abschließen: „Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung.“

Ilse Stupák