Mein Impuls auf die Herausforderungen der Zeit

Mein Impuls auf die Herausforderungen der Zeit

Die bedrohliche Weltlage, Kriegsschauplätze, Klimakrise und eine wieder erstarkende nationalistische Bewegungen breiten sich aus. Gier und Zerstörung greifen um sich. Angst verbreitet sich. Was kann ich tun? Abwarteten? Zuschauen? Wo finde ich Hilfe? Den Allmächtigen bitten? Auf diese Fragen gebe ich meine persönliche Antwort.

Sie führt mich als Karpatendeutschen, der mit 10 Jahren aus seinem geliebten Schwedler/Švedlar vertrieben wurde, zu dem dialogischen Gedanken: Geboten ist das Pflegen einer sinnzentrierten Begegnung von Mensch zu Mensch, die im Kleinen anfängt und dem Frieden dienen kann.

Nähere Begründung

Mit dem evolutionären Humanisten und Historiker Yuval Noah Harari (geb. 1976) versuche ich die Antwort für die aktuellen Herausforderungen weiter zu begründen. In seinen beiden Weltbestsellern „HOMO DEUS. Eine Geschichte von Morgen“ und „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“, erkennt Harari, dass der Menschheitsentwicklung eine Abkoppelung des Denkens vom Bewusstsein droht, sofern das intersubjektive Begegnen ausgeblendet wird.

Dem Menschen sind intersubjektive Begegnungen zu ermöglichen, die in seinem Bewusstsein, in seinem Gefühl und Herzen verankert sind. Dadurch verändert sich sein Wahrnehmen dahingehend, dass er den technisch zu bewerkstelligen Algorithmus in der Datenverarbeitung überwindet und sich als autonomer Mensch bewusst weiterentwickeln kann. Geboten ist ein intersubjektives Handeln und Erkennen.

Harari kommt aus tiefem mitfühlenden Nachdenken über die grundlegenden Wissenschaften und Glaubensüberzeugungen, die es in der Welt gibt, zur Erkenntnis: Notwendig ist, in ruhiger, ja meditierender Betrachtung des eigenen Lebens aus tiefen Leiderfahrungen heraus den eigenen Weg finden. Er erkennt die Werte der Wahrheit, Gleichheit und Freiheit, die für unsere demokratischen Einrichtungen grundlegend und aus der sinnzentrieten Beziehung heraus zu gestalten sind und zum Handeln aufrufen.

Mein Fazit

In einer von Angst, Gier und Selbstsucht bedrohten und von Falschinformationen sowie Belanglosigkeiten überfluteten Welt versuche ich den Sinn des Lebens aus meiner eigenen Geschichte heraus zu verstehen und frage: Wer bin ich? Was soll ich mit meinem Leben anfangen? Worin besteht der Sinn meines Lebens?

Wenn ich mich wirklich selbst verstehen will, dann nehme ich in der Begegnung mit dem anderen Menschen den Fluss von Körper und Geist wahr.

In dieser intuitiven Begegnung von Mensch zu Mensch ist die Weisheit des Herzens und das sinnzentrierte Leid gefragt, das im Gegensatz zum Wissen nicht gelehrt, sondern nur im Leben erfahren und im Geist geschaut werden kann.

Bei diesem Dialog bin ich im Dienst für den anderen Menschen, den wir in den Ursprüngen der Geschichte der Menschheit finden: Menschen halfen anderen Menschen. Sie dienten ihrer Entwicklung.

Ich kann mich im sinnerfüllten dienenden Handeln finden und mich von ihm getragen fühlen. Dies ist der Weg zu mir selbst und zum anderen Menschen.

Prof. Dr. Dr. et Prof. h.c. Ferdinand Klein