KDJ hilft Flüchtlingen aus der Ukraine

Menschlichkeit zeigen, ist für die KDJ selbstverständlich

Zwei aktive Mitglieder der Karpatendeutschen Jugend (KDJ) helfen als Freiwillige in Preßburg/Bratislava Menschen auf der Flucht. Sie und all die anderen Freiwilligen setzen so ein Zeichen der Menschlichkeit und der Nächstenliebe. Hier berichten sie von ihren Erfahrungen.

Hauptbahnhof

In den letzten Wochen kann man mehrere Gruppen von Freiwilligen am Bahnhof treffen, die aktiv den geflüchteten Menschen aus der Ukraine helfen. Auch die Jugendlichen des Karpatendeutschen Vereins haben ihr Engagement am Hauptbahnhof und im Hilfszentrum in der Bottova-Straße in Preßburg/Bratislava gezeigt. Täglich kommen viele Familien aus der Ukraine an und brauchen Informationen, Unterstützung und vor allem Menschlichkeit. Am Bahnhof bekommen die Menschen Soforthilfe in Form von SIM-Karten (damit sie zu Hause anrufen können), Essen (nach so vielen Stunden unterwegs, ist man wirklich hungrig) und Informationen, wo sie eine Bleibe finden oder, wie sie weiter ins Ausland fahren können. Als KDJ standen wir den Geflüchteten ebenfalls als Freiwillige mit Rat und Tat zur Seite.

Flüchtlingshilfe am Bahnhof Bratislava
Hubert bei seiner Freiwilligenarbeit am Bahnhof der slowakischen Hauptstadt

Zuerst standen wir am Bahnsteig und haben die Menschen Richtung Bahnhof zu unserem Stand geschickt. Für viele Menschen haben wir auch Fahrkarten gekauft, damit sie weiterreisen konnten und wir haben ihnen medizinische, psychologische sowie juristische Unterstützung vermittelt, soweit sie am Standort zur Verfügung stand. Die Ukraine steht mitten im Krieg und kämpft auch für uns und es ist unsere Aufgabe, solidarisch zu sein und den Geflüchteten sowie den Menschen in der Ukraine zu helfen, so gut wir können.

Assistenzzentrum auf der Bottova-Straße

Dazu wurde Ende März ein Assistenzzentrum an der Stelle des ehemaligen Busbahnhofs errichtet. Hier können die Geflüchteten umfassende Hilfe an einem Ort erhalten. Durch die Konzentration von verschiedenen Organisationen ist die Hilfe hier besser organisiert, als am Hauptbahnhof. Der Ort ist ständig mit Freiwilligen von der Stadt Preßburg/Bratislava und der Wohltätigkeitsorganisation des Erzbistums Preßburg/Bratislava besetzt. Außerdem sind hier das Arbeitsamt, die Ausländerpolizei, das Migrationsamt des slowakischen Innenministeriums, eine Rechtsberatungsstelle und ein Sozialberatungsdienst, der für Bereitstellung von Unterkünften zuständig ist, vertreten. Seit dem 5. April steht auch rund um die Uhr ein Rettungsdienst zur Verfügung.

Wenn man alles erwägt, war dies eine starke zwischenmenschliche Erfahrung. Eine solche Barmherzigkeit und einen solchen Zusammenhalt unter den Menschen zu sehen, sticht auch deshalb so hervor, weil es in starkem Kontrast zu den Berichten über leidende Kriegsopfer in der Ukraine steht. Es ist in diesen dunklen Zeiten und angesichts der abstoßenden Gewalt des Kriegs in der Ukraine daher besonders wichtig, auch über so positive Ereignisse zu berichten.

Alan Laifer/Hubert Kožár