Neues Zentrum für deutsche Sprache gegründet

Zur feierlichen Eröffnung des „Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL)“ am 29. Januar 2019 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hielt der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann eine Rede zum Thema „Deutsch weltweit“. Mit der Entwicklung eines digitalen Informationssystems will das ZDL die Vielfalt des deutschen Wortschatzes erfassen und seine stetigen Veränderungen umfassend beschreiben. Der Präsident des Goethe-Instituts betonte die großen Chancen, die die neue digitale Plattform für die Sprachvermittlung im In- wie Ausland biete.

Klaus-Dieter Lehmann hob in seiner Rede den Reichtum der deutschen Sprache als eine der bedeutendsten Kultursprachen hervor. Er unterstrich die Wichtigkeit einer überzeugten Sprachvermittlung: „Es ist mit der Sprache ähnlich wie mit anderen Kulturgütern: mangelnde Aufmerksamkeit macht sie weniger attraktiv, macht sie weniger reich und ausdrucksstark. Deshalb muss uns beschäftigen, was die Gleichgültigkeit mit uns macht! Sie beschädigt die Glaubwürdigkeit unserer Sprachpolitik.“

In die deutsche Sprache investieren

Lehmann appellierte deshalb, die Verantwortung für die eigene Sprache ernst zu nehmen, denn nur so könne auch den Deutschlehrerinnen, Sprachdozenten an Universitäten und vielen, die sich im Ausland aus Enthusiasmus für die Fremdsprache Deutsch einsetzen, geholfen werden: „Die deutsche Sprache ist kein Selbstläufer, man muss in sie investieren und eine aktive Sprachpolitik betreiben. Und man muss bei den jungen Menschen anfangen.“

Große Chance für die deutsche Sprache

Aufgrund des wachsenden Interesses an der deutschen Sprache im Ausland seien digitale Plattformen für die Sprachvermittlung immer wichtiger, so Lehmann weiter. Hierzu zähle auch das Vorhaben des ZDL: „Mit dem Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache kann die große deutsche Wörterbuchtradition mit digitalen Möglichkeiten fortgesetzt werden. Es ist eine große Chance für die deutsche Sprache.“

Dieses Werkzeug werde noch wichtiger werden als Voraussetzung für aische Sprachverarbeitung, so Lehmann. Nicht zuletzt könne es immer weiter ausgebaut werden und so „auf lange Sicht die deutsche Sprache, die ja nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland gesprochen wird, allen Interessierten in seiner ganzen Vielfalt erschließen.“

Goethe-Institut

Über das ZDL:

Vier deutsche Wissenschaftsakademien unter dem Dach der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften in Berlin, Göttingen, Leipzig und Mainz haben das ZDL ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, ein digitales Informationssystem zu entwickeln und zu betreiben, das den deutschen Wortschatz und seine fortwährenden Veränderungen umfassend und verlässlich beschreibt. Die zunächst bewilligten fünf Jahre der Aufbauphase des ZDL werden mit zwei Millionen Euro jährlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Dazu wird an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (AdWG) je eine Arbeitsstelle eingerichtet.