Preßburger Treffen 2022 im kleinen Rahmen
Die Preßburger Treffen gehörten zu den wichtigsten Veranstaltungen des Jahres und der Region. Wegen der Pandemie des Coronavirus mussten wir in den Jahren 2020 und 2021 diese Veranstaltung leider absagen, obwohl unsere Region und Ortsgruppenleitung so manche Vorbereitungen getroffen hatten. Doch dieses Jahr konnten wir das Preßburger Treffen am 1. Oktober 2022 endlich wieder durchführen.
Schon um 14 Uhr versammelte sich eine kleine Schar der „Treuesten“ in unserer Begegnungsstätte in der Halašova Gasse 22. Insgesamt kamen 56 Gäste und im Programm trat eine Klasse der „Grundschule za kasarňou“ mit 15 Kindern und ihrer Lehrerin auf. Im Vergleich zu früheren Veranstaltungen vor fünf bis zehn Jahren ein deutlicher Rückgang! Seinerseits konnten wir 250 bis 300 Gäste begrüßen, es waren Klassen aller drei deutschen Schulen in Preßburg dabei, sowie Vertreter anderer Minderheiten – Ungarn, Kroaten, Juden und weitere. Die Botschaften und die Landsmannschaften Deutschlands und Österreichs waren vertreten, der Stadtrat und Gäste aus Politik und Kultur anwesend.
Obzwar die Regions- und Ortsgruppenleitung über 300 Post- und E-Mail-Einladungen verschickt hatte, war die Besucherzahl klein. Trotz einer eingebauten „psychologischen Schlinge“ hatten sich nur 44 Gäste angemeldet.
Treffen trotz Auswirkungen der Pandemie
Die Corona-Pandemie, auch wenn schon alle Beschränkungen gefallen waren, hinterließ ihre Spuren. Die psychologischen Auswirkungen spürt man noch immer im Verhalten der Menschen.
Wir haben den Kontakt zu anderen verloren, die kollektive Gesinnung, meiden direkte Kommunikation, ja wir kommunizieren schwer und auch unser Wortschatz ist eingeengt. So kann man sich nicht wundern, dass die Zahl so klein war. Die meisten unserer Mitglieder in Preßburg sind schon in betagtem Alter und so ist es nur verständlich, dass sie Angst haben, sich dem Risiko einer Ansteckung auszusetzen. Aufgrund der geringen Zahl der angemeldeten Gäste haben wir entschlossen, das Preßburger Treffen im Haus der Begegnung zu veranstalten. Zu dieser Entscheidung zwangen uns auch die Preise, die wir für einen Saal an Miete und fürs Catering hätten bezahlen müssen. Die Kosten stiegen seit 2019 mindestens um das Drei- bis Vierfache! Wenn es so weitergeht, können wir in Preßburg unsere Veranstaltungen im größeren Rahmen vergessen!
Als schon alles besprochen war und wir den Termin festgelegt hatten, kam die Hiobsbotschaft – unser Chef des Caterings, Andi Wagner, erkrankte an Corona! Wir mussten improvisieren. Dank unserer Ortsgruppenleiterin Judita Kubincová, Boženka Bruckner, Heddy Tanzer und Mitzi Engel sowie der Chefredakteurin des Karpatenblattes, Katrin Litschko, gelang es, den Saal in Ordnung zu bringen und die Bewirtung vorzubereiten. Nur einige Stunden vor der Öffnung des Saales mussten wir noch einen Teil der Stühle ersetzen, da die alten einfach nicht mehr zu gebrauchen und zu gefährlich waren. Dank Martin Stolár konnten wir aber auch dieses Problem meistern.
Geselliges Beisammensein und deutsche Musik
Pünktlich um 15 Uhr eröffnete unser Regionsvorsitzender RNDr. Michael Stolár das Preßburger Treffen 2022. Er begrüßte kurz die Anwesenden, den Vertreter der Österreichischen Landsmannschaft, Herrn Stephan Saghy, mit Begleitung und verlas die Grußbotschaften der entschuldigten Gäste, vor allem der Bundesvorsitzenden der Karpatendeutschen Landsmannschaft Slowakei in Deutschland, Frau Brunhilde Reitmeier-Zwick, die an dem Treffen aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Bedauerlich war, dass die Vertreter der Botschaften – obwohl eingeladen – nicht anwesend waren.
Es folgte der Auftritt der Kinder der „Grundschule za kasárňou“, die mit ihrer Lehrerin das Publikum mit drei schönen und gut eingeübten Liedern erfreuten. Nach den Kindern ergriff unser Regionsvorsitzender wieder das Wort. Er berichtete über die vergangene Zeit im Verein während der Corona-Pandemie und über die Pläne bis Ende des Jahres. Leider musste er auch auf die krisenhafte Entwicklung in der Wirtschaft hinweisen, die uns im Verein zu nicht gerade angenehmen Sparmaßnahmen zwingt. Die enorme Kostenerhöhung für Gas und Strom verschont auch uns nicht.
Danach folgte ein geselliges Beisammensein, das von Zipser Musik untermalt und mit einer kleinen Erfrischung bereichert wurde. Im Saal wurde dann noch viel geplaudert. Man fühlte, wie sich unsere Freunde gefreut haben, nach langer Zeit wieder einmal zusammenzukommen. Beim Abschied haben alle Teilnehmer ausgesprochen, dass dieses kleine, aber feine Preßburger Treffen 2022 einen Ansporn für hoffentlich kommende zahlreiche Zusammenkünfte und Aktivitäten bringen wird!