Redewendungen deutsche Sprache

Redewendungen auf den Zahn gefühlt

Redewendungen sind ein fester Bestandteil der deutschen Sprache und finden auch heute noch Verwendung in unserem Alltag. In passenden Situationen bringen sie häufig eine Sache genau auf den Punkt, wo sonst eine umständliche und wortreiche Umschreibung nötig wäre.

Viele Menschen allerdings, die ganz selbstverständlich Redewendungen nutzen, kennen ihre tiefere Bedeutung nicht, denn viele sind schon vor langer Zeit entstanden. Somit sind Redewendungen ein wichtiger Teil und Ausdruck unseres kulturellen Erbes. Wir stellen regelmäßig in unserem Karpatenblatt die Bedeutung und Herkunft einiger Redewendungen alphabetisch vor. Fallen Ihnen auch interessante Redewendungen ein? Schreiben Sie uns!

A

Sicher wie in Abrahams Schoß

Man fühlt sich sicher, fast wie im Paradies. Den Ursprung hat diese Redewendung in der biblischen Erzählung vom armen Lazarus, der nach einem Leben in bitterer Armut von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Die Redewendung benützt man manchmal auch beim Einschlafen, wenn man sich in Abrahams Schoß begibt.

Bei Adam und Eva anfangen

Wer bei einem Thema gerne weit ausholt und nicht gleich auf den Punkt kommt, muss damit rechnen, dass ihm vorgeworfen wird, dass er bei Adam und Eva anfängt. Diese Redewendung geht natürlich auf die Schöpfungsgeschichte zurück.

Redewendungen der deutschen Sprache
In einem Gespräch bei Adam und Eva anzufangen, bedeutet weit auszuholen.

Affenliebe

Eine Affenliebe beschreibt eine übertriebene Liebe, häufig von Eltern zu ihren Kindern. Ein Lexikon aus dem Jahr 1857 definierte Affenliebe als „eine durch Übertreibung schädliche Liebe zu Kindern, da die Äffin ihr Junges aus Liebe zuweilen so herzen soll, das es erstickt.“

So ein Affentheater!

Wer ein Affentheater macht, zeigt eine übertriebene Reaktion auf etwas. Der Ursprung dieses Ausdruckes liegt im 19. Jahrhundert. Damals war ein „Affentheater“ eine Attraktion, in der die Affen in Kleidung gesteckt wurden und kleine Kunststücke vorführten. So entstand diese Redewendung.

Jemanden an seiner Achillesferse treffen

Die Achillesferse ist die verwundbare Stelle eines Systems, einer Taktik oder einer Person. Der Begriff stammt aus der griechischen Mythologie. Die Meeresgöttin Thetis versuchte den Achilleus unverwundbar zu machen und tauchte ihn in den mythischen Fluss Styx. Er wurde aber an der Ferse gehalten, deswegen war sie die einzige Stelle, an welcher der Sagenheld verwundbar war.

Alles schon da gewesen

Der Gedanke wurde schon vor mehr als zweitausend Jahren aufgeschrieben. Nach dem Buch der Bibel „Prediger Salomos“ sinnt ein Mann über das Leben nach. Er geht davon aus, dass das Leben immer dasselbe ist, eben alles schon da gewesen ist. Zum Schluss sagte er: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Alles schon da gewesen.“

Das Alpha und Omega

Wenn jemand einem Anderen etwas erklären will und schließlich noch einmal das Wichtigste zusammenfasst, beschreibt er das Alpha und Omega. Im Griechischen beginnt das Alphabet mit Alpha und endet mit Omega. In der Offenbarung des Johannes in der Bibel ist Jesus Christus als der Anfang und das Ende beschreiben – also das Alpha und Omega.

Der Amtsschimmel

Der Amtsschimmel ist ein kritischer Ausdruck für ein Übermaß an Bürokratie. Die Herkunft ist strittig. Eine Version kommt aus dem schweizerischen Sprachgebrauch: Im 19. Jahrhundert wurden amtliche Akten von berittenen Amtsboten zugestellt.

Der Apfel der Zwietracht

Der zentrale Punkt einer Auseinandersetzung, der Gegenstand eines Streites, wird auch als der Apfel der Zwietracht bezeichnet. Der Begriff geht auf die griechische Mythologie zurück: zwischen Hera, Athene und Aphrodite wurde ein goldener Apfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ geworfen. Damit entstand ein Streit darüber, wem denn nun der Apfel gehöre. Darauf folgten mehrere Auseinandersetzungen, die zur Auslösung des trojanischen Krieges führten.

Redewendungen deutsche Sprache
Wer Äpfel mit Birnen vergleicht, stellt Dinge einander gegenüber, die sich recht unähnlich sind.

Äpfel mit Birnen vergleichen

Wer Äpfel mit Birnen vergleicht, zieht einen unpassenden Vergleich und stellt Dinge gegenüber, die nicht miteinander vergleichbar sind. Als Vorläufer dieser Redewendung kann man den Spruch „Ich frage nach Äpfeln und du antwortest mir von Birnen“ sehen, der bereits in einer Sprichwörtersammlung aus dem Jahre 1810 aufgeführt ist.

Red