Kolumne: Schmidts Kater Loisl erzieht sich Frau Merkel
Čauky mňauky, allerseits! Der Sommer ist eine tolle Jahreszeit. Im Fernsehen bringen sie nur alte Serien und Filme aus einer Zeit, die ich glücklicherweise nicht aus eigenem Erleben kenne und die mein Butler, der Herr Schmidt, „Sozialismus“ nennt. Da ich mir das nicht angucken muss, habe ich mehr Zeit, mich der Erziehung von Frau Merkel zu widmen. Sie wissen doch: Das ist die Katzendame, die seit einiger Zeit bei mir wohnt und von Beginn an meinte, sie habe ältere Rechte, weil sie schließlich älter als ich sei. Gebratene Mäuse dürften nur ihr ins offene Maul fliegen usw. Ich sagte mir gleich am Anfang, Frau Merkel möge in Ruhe weiter träumen. Aber so weit, wie sie meint, wird es bei mir nicht kommen.
Immerhin komme ich voran mit meiner Dressur. Frau Merkel faucht mich nur noch selten an, wenn wir uns begegnen. Sie klaut auch nicht mehr die besten Happen aus meinem Fressnapf. Spätestens als ich ihren Napf geplündert habe, hat sie gemerkt, dass das eine Rechnung ist, die nicht aufgeht. Wir würden im Ergebnis ja nicht satter werden.
Mein größter Erfolg ist, dass Frau Merkel jetzt eine richtige Aufgabe in meinem Haushalt hat: Sie hat selbigen zu bewachen vor Eindringlingen aller Art. Frau Merkel hinkt zwar leicht auf einer Pfote. Aber sie ist trotzdem unheimlich schnell. Sie zu unterschätzen, rächt sich. Das haben bereits mehrere Katzen aus der Umgebung gelernt, die sich vom Duft unseres Fressens angezogen fühlten. Frau Merkel hinkte in solchen Fällen auffällig, so dass der Eindringling meinen konnte, von ihr gehe keinerlei Gefahr aus. Bis Frau Merkel den Turbo einschaltete und den ungebetenen Gast mit gezielten Tatzenhieben und unter lautem Zischen verjagte. Wer so etwas einmal gesehen hat, der braucht keine albernen Serien und Filme aus dem weiß Gott nicht guten alten Sozialismus im Ferienprogramm der Fernsehsender. Genießen Sie weiter den Sommer! Čauky mňauky!
Schmidts Kater Loisl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt