Schmidts Kater Lojzl

Čauky, mňauky allerseits! Na, ein paar Tage noch, dann liegt das unschöne Corona-Jahr hinter uns. Drei Kreuze! 

Trotzdem konnte man sich 2020 über manches auch amüsieren, fand ich. Etwa darüber, dass die Zweibeiner in Tschechien (und sicher auch die in der Slowakei) in der Coronazeit durchschnittlich 6,5 Kilogramm zugenommen haben. Vor allem die, die von zu Hause gearbeitet haben oder dort die lieben Kleinen betreuten, die nicht in die Schule durften. Bei dem Stress ist es ganz natürlich, dass man sich immer mal mit einem Blick in den Kühlschrank belohnt. Logisch auch, dass es da in der Regel nicht beim Blick bleibt.

Ich habe in diesem Coronajahr auch an Gewicht zugenommen. Das hatte allerdings nicht mit dem bekloppten Virus zu tun. Sondern damit, dass ich ja seit diesem Jahr ein kastrierter Kater bin. Da ist es mit dem Drang nach Bewegung auch nicht mehr so weit her. Ich mache mich nur selten noch auf größere Spaziergänge, genieße die frische Luft mehr in meinem eigenen Garten. Außerdem bin ich noch schmusiger als früher schon geworden. Jetzt hüpfe ich morgens und abends zu meinem Butler ins Bett, um mich ausgiebig kraulen zu lassen. Dabei verbrenne ich keinerlei Kalorien, weil ich ja bloß auf dem Rücken liege und still vor mich hin genieße. 

In der Adventszeit liege ich auch sehr gern auf meinem Sessel im Wohnzimmer, von dem aus ich einen guten Blick auf meinen kleinen runden Tisch habe. Auf dem brennen eigentlich abends das ganze Jahr über Kerzen. Aber in der Adventszeit noch mehr als sonst. Ich habe meinen Butler zudem angewiesen, auch sonst viele Kerzen aufzustellen, mit denen man das Zimmer sehr anheimelnd erleuchten kann. Wozu hat der Herr Schmidt über Jahre in seinen Urlauben in Dänemark sonst die dortigen Antik-Läden geplündert? Mittlerweile sind es sechs Kerzenständer, die er von dort mitgebracht hat. Aber die müssen nun auch mal ihren Zweck erfüllen. Hatte ich sechs gesagt? Sieben sind es, wie ich gerade gemerkt habe. Wir haben dementsprechend auch einen hohen Kerzenverbrauch. Vielleicht sollte mein Butler künftig aus Dänemark keine Kerzenständer mehr mitbringen und den Kofferraum lieber voll mit Kerzen packen.

Na, jetzt müssen wir erst einmal sehen, welche neuen hübschen Regeln uns die Regierung für Weihnachten und den Jahreswechsel verpasst. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass die Kanzlerin in Berlin und die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer bei dieser Gelegenheit nicht auch die bescheuerte Knallerei am Silvestertag untersagt haben. Ich hoffe, die slowakische Regierung greift da härter durch. Durch diese Knallerei ist Silvester jedes Jahr der schlimmste Tag für uns Vierbeiner. Kann man sich nicht ohne dieses Knallzeug freuen, dass ein neues Jahr beginnt? Vielleicht sogar ein besseres als 2020? Mit einem hilfreichen Impfstoff gegen Corona?

Mein Butler und ich wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten und ein tolles 2021. Bleiben Sie hübsch Covid-negativ! Čauky, mňauky!

Schmidts Kater Lojzl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt