Schulpartnerschaft schöpft aus den Quellen des Guten
Die vor 10 Jahren mit einem slowakischen Projekt begründete Schulpartnerschaft zwischen der Spezialgrundschule Bytča (Bezirk Žilina/Sillein) und ihrer Partnerschule „Förderzentrum der Lebenshilfe Weißenburg“ (Bayern) vertieft sich durch weiteren stetigen Erfahrungsaustausch. Diesmal besuchten acht Schülerinnen und Schüler mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen und vier Lehrkräfte des Weißenburger Förderzentrums vom 14. bis 18. Mai 2018 ihre slowakischen Freunde in Bytča.
Nach einer langen Fahrt trafen die Gäste im Berghaus unter der Felsenstadt Sulov ein. Dort wurden sie von Schuldirektorin Anna Ďurajková herzlich willkommen geheißen und zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen.
Schon am Morgen des nächsten Tages begrüßten die Schüler die Weißenburger Freunde mit Gesang und Tanz, bei dem das Lied „I love my family“ gemeinsam mit viel Schwung gesungen wurde. Bald nahmen die Schüler an verschiedenen Unterrichtsangeboten teil: Kuchen backen, Gestalten von Bildern mit Farben und Steinen auf einem Brotzeitbrett, Anfertigen einer magnetischen Mausefalle, Herstellen von Befestigungsmagneten mit Motiven aus der Modelliermasse Premo.
Sportliches und Disco-Musik
Und nach den kooperativen Sportspielen am Nachmittag – Schubkarrenfahren, Bauklötze über eine Langbank balancieren und eine Burg bauen, Luftballone zertreten, Fußball ins Tor schießen, mit verbundenen Augen Bonbons an einer Schnur abschneiden, über Hindernisse springen und unter Hindernisse robben – fanden sich jung und alt bei Disco-Musik zusammen.
Beim Ausflug am dritten Tag tauchten die Schüler beim Besuch der Burg in Bratislava/Pressburg in die slowakische Geschichte ein. Sie erfuhren etwas über die Zeit der Kelten und lernten kulturelle Gegenstände (Medien, Bahn, Post, Waffen, Kommunikationshilfen u.a.) kennen und bekamen Einblick über die slowakische Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Besuch bei schönem Wetter im Zoo rundete den erlebnisreichen Tag in der Hauptstadt der Slowakei ab.
Ausflug zur Blutgräfin
Am nächsten Tag besuchten die Schüler und Lehrer gemeinsam den Hochzeitspalast im Schloss Bytča. Hier wurden sie u.a. in die Mode der Renaissance eingeführt, die auch an ausgestellten Modellen präsentiert wurde. Die Schüler lernten die Sage über die Gräfin Batory kennen, die auch blutige Gräfin genannt wird. Der Nachmittag stand dann zur freien Gestaltung, bei dem ein Einkaufsbummel in der Stadt Žilina/Sillein nicht fehlen durfte.
Vor der Heimfahrt am fünften Tag gab es noch ein Wiedersehen in der Schule in Bytča, bei dem ein Abschiedsprogramm mit Spiel und Tanz an die gemeinsam erlebten Tage erinnerte. Nach dem Austausch von Erinnerungsgeschenken gab es noch ein gemeinsames Freundschaftsfoto.
Auch das geplante Wiedersehen in Weißenburg konnte den tränenreichen Abschied auf beiden Seiten nicht mildern. Offenbar können gerade Kinder ihre Gefühle noch unverstellt sprechen lassen. Daraus kann eine wahre Freundschaft entstehen, die nicht an formale Sprachkenntnisse gebunden ist: Im Herzen sich finden heißt Menschen verbinden.
Prof. Dr. Ferdinand Klein/Dr. Anna Klein-Krušinová