Ferienlager des KDVs in Deutsch Proben

Sommersprachcamp in Deutsch Proben

Jedes Jahr zu Beginn des Jahres organisiert die Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Deutsch Proben/Nitrianske Pravno dank der finanziellen Unterstützung des Ministeriums des Innern und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland ein Ferienlager für Kinder, bei dem es ganz ums spielerische Deutschlernen ging.

Zum „Sommersprachcamp“ kamen dieses Jahr 25 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren zusammen. Das Ferienlager fand vom 17. bis 21. Juli 2023 in den Räumlichkeiten des Hauses der Begegnung statt. Die Leiterin des Ferienlagers, Frau Lubica Fridrichová, hatte für die Kinder eine spannende Woche mit reichhaltigem Programm und Erkundungstouren in der Umgebung unseres Dorfes vorbereitet. Selbstverständlich trugen auch andere Teammitglieder wie Frau Edita Grossová, Viktória Kucherková, Alfréd Šverčík und Magdaléna Lajstríková zum Erfolg des Ferienlagers bei.

Bei anstrengender Hitze wurden die Kinder am ersten Tag des Lagers begrüßt. Auch in diesem Jahr blieben wir der Tradition des Schildkappenbemalens treu. Die Kinder verzierten ihre Schildkappen nach ihrem eigenen Geschmack. Den Vormittag verbrachten wir auf dem Fußballplatz, wo die Kinder ein freies Sportprogramm hatten – Fußball, Volleyball, Badminton, usw. Nach einem leckeren Mittagessen trieb uns die Hitze in den Schatten, den der Garten des Hauses der Begegnung der Karpatendeutschen bot. Das schwüle Wetter kulminierte am Nachmittag in einem starken Sturm, den die Kinder jedoch sicher durch die Fenster beobachteten, während uns Frau Fridrichovás Gitarrenlieder gute Laune bescherten.

Ausflug in die Bergbaugeschichte

Der zweite Tag unseres Aufenthalts im Lager stand im Zeichen eines ganztägigen Ausflugs nach Špania Dolina. In den Gesichtern aller war Neugierde zu sehen, was sie in dieser Ecke der Slowakei wohl erwarten würde. Nach dem Aussteigen aus dem Bus führte uns ein kurzer kurviger Pfad den Hügel hinauf zum alten Gebäude der historischen Schule von Prof. Jozef Mistrík aus dem Jahr 1650. Sie dient als historisches Museum – nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Die Direktorin begrüßte uns herzlich. Die Kinder probierten das Schreiben mit einer Gänsefeder aus, die sie in Tinte in einem Tintenfass tauchten. Jedes Kind erstellte sein eigenes Lernblatt mit einem Permoník-Stempel. In einem umfassenden Vortrag sahen sie eine Replik des ältesten Lehrbuchs, erfuhren etwas über die Herstellung von Kupfer und Produkten daraus, über die Mineralien Malachit und Azurit. Auch die alten Bergarbeiteruniformen fesselten sie, ebenso wie die Erzählungen darüber, wie die Kinder einst bestraft wurden.

Vom historischen Gymnasium aus setzten wir unsere Wanderung auf dem mittleren Bergbau-Lehrpfad fort, vorbei an der Bergmannsuhr, entlang des Kaiserstollens, des Teiches, bis hin zur Maximilián-Halde, von der die Kinder einen Stein als Erinnerung mitnahmen. Weiter ging es zur Kirche der Verklärung des Herrn, von der wir über 160 Holzstufen wieder zum Platz gelangten. Nach einer abwechslungsreichen Führung genossen wir ein schmackhaftes Mittagessen. Bevor wir gingen, kauften die Kinder noch Souvenirs, hauptsächlich Magnete. Die Rückfahrt wurde durch das Singen deutscher Lieder und Reime aufgelockert.

Am Mittwoch fuhren wir mit dem Bus nach Schmiedshau/Tužina, wo uns im Gemeindemuseum Frau Nelka Richterová begrüßte, die uns interessant und detailliert die historischen Denkmäler im Gebäude erklärte. Wir erfuhren, wie die Menschen in der Vergangenheit lebten, wohnten und arbeiteten. Sie zeigte uns vorbildlich eingerichtete Räume, führte die Arbeit an einem Webstuhl vor und wir sahen, wie Schindeln für Häuserdächer hergestellt wurden. Der Vormittag endete mit unterhaltsamen Spielen auf dem Sportplatz. Am Nachmittag kehrten wir dann nach Deutsch Proben zurück.

Spielerisches Lernen

Den vierten Tag des Lagers verbrachten wir edukativ im Haus der Begegnung. Wir vertieften unsere Deutschkenntnisse. Auf unterhaltsame und spielerische Weise erfuhren wir, was die Kinder bereits über deutschsprachige Länder wussten. Mit Ratespielen, Brainstorming und anschaulichen Beispielen ergänzten wir unser Wissen. Den Nachmittag widmeten wir kreativen, künstlerischen Aktivitäten.

Den letzten Tag des Ferienlagers verbrachten wir an einem Teich, wo wir Fische fingen, Gesellschaftsspiele spielten und Ballsportarten ausübten. Nach einem herzhaften Mittagessen in der Natur und Entspannung auf Decken beseitigten wir alle Spuren, sammelten Abfälle auf und es erwartete uns die letzte Auswertung der Lageraktivitäten. Die Kinder gingen mit vielen Erinnerungen nach Hause und verabschiedeten sich dankbar von uns.

Nochmals möchten wir uns auf diesem Weg beim Ministerium des Innern und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland für die finanzielle Unterstützung bedanken, mit der wir auch dieses Jahr das Sommersprachcamp durchführen konnten. So haben wir dazu beigetragen, für unsere Nachkommen eine sinnvolle Ferienwoche zu gestalten. Eine Woche, in der wir den Kindern die deutsche Sprache und einen Teil unserer Geschichte spielerisch näherbringen konnten, die auch von unseren Vorfahren geprägt wurde. Ein großer Dank geht auch an das Team aus den talentierten Pädagoginnen Frau Lubica Fridrichová, Edita Grossová und der Assistentin Viktória Kucherková, die bei jedem Wetter ein interessantes Programm vorbereitet haben. Natürlich schätzen wir auch die Hilfe anderer Mitglieder des Organisationsteams sehr. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr!

Magdaléna Lajstríková