UNESCO-Weltkulturerbe: Der Kölner Dom
Viele sagen, dass der Kölner Dom, ein Unikum, die beliebteste Sehenswürdigkeit Deutschlands ist, die für Gott und die Menschen in den Jahren von 1248 bis 1880 erbaut wurde. Schon die Touristenzahl, die man auf etwa sechs Millionen jährlich schätzt, ist enorm. Seit 1996 steht das Bauwerk auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Kölner Dom ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Mit seinen 157 Metern ist er das dritthöchste Kirchengebäude der Welt und nach dem Ulmer Münster die zweithöchste Kathedrale in Europa. Zwischen den Jahren 1880 und 1884 war der Kölner Dom sogar das höchste Gebäude der Welt. Die Kathedrale hat nach den langen Bauarbeiten, die zwischen den Jahren 1531 und 1842 auf Eis lagen, den Zweiten Weltkrieg überstanden, obwohl sie von vielen Bomben getroffen wurde.
Vielleicht hat der Kölner Dom deswegen so gut gehalten, weil er über einen Zeitraum von sechshundert Jahren aus mehreren unterschiedlichen Materialien gebaut wurde, wie Trachyt vom Bonner Drachenfels, Sandstein aus Obernkirchen, Trachyt aus dem Siebengebirge oder Basalt aus Londorf. Wenn man einen Blick auf die Kölner Domglocken werfen möchte, muss man zuerst 291 Treppenstufen überwinden. Wer aber ganz nach oben in die Turmspitze möchte, der muss schon insgesamt 533 Stufen überwinden.
Dombaumeistergrab und Fassadenriss
Man sagt, dass es im Dom noch ein einziges Dombaumeistergrab gibt und das gehört Konrad Kuene van der Hallen, der dort im 15. Jahrhundert ein Grab erhalten haben soll. Dieses ist noch heute an einer Ecke des linken Seitenschiffes zu sehen. In dem hinteren Teil des Hauptschiffes befindet sich ein grüner Vorhang. Dieser wird aber nur selten geöffnet.
Was aber verbirgt sich dahinter? Es ist der berühmte Fassadenriss, der Ende des 13. Jahrhunderts angefertigt wurde. Er zeigt einen Plan der Westfassade auf Pergamentpapier und ist sehr lichtempfindlich. Der Fassadenriss ist während der Französischen Revolution verloren gegangen. Er wurde aufgrund seiner Höhe von 4 Metern und einer Breite von 1,66 Metern auf elf Teile aufgeteilt. Eine Hälfte wurde anfangs des 19. Jahrhunderts in Darmstadt und die andere in Paris wieder gefunden.
Sportler am Gotteshaus
Eine andere „Sehenswürdigkeit“, von der nicht viele wissen, ist: Es gibt einen Fußballer am Dom. Als man im 20. Jahrhundert Ausbesserungen an der Fassade des Doms, auch wegen des Krieges, der seine Spuren am Dom hinterließ, machen musste, entdeckte man, dass die Bildhauer bei den Nachbesserungsarbeiten am Dom besonders kreativ waren.
Sie haben nicht nur sich selbst und die anderen Mitarbeiter verewigt, sondern auch ein paar Fußballspieler in den Dom gehauen. Als der Dom gebaut wurde, konnte man ihn vom 16. bis 19. Jahrhundert nur über ein provisorisches Eingangstor erreichen, bis der Südturm fertig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man Ausgrabungen gemacht, um zu überprüfen, wie es um die Fundamente der Kirche steht. Bei diesen Ausgrabungen wurde das alte Tor wieder gefunden. Danach wurde im 20. Jahrhundert rund 40 Prozent der Gesamtfläche des Doms „unterkellert“.
Anna Fábová
Pädagogische Fakultät
Comenius-Universität Bratislava/Pressburg
(Quellen: www.ksta.de, www.t-online.de)