Holocaust-Gedenken an der Hotelfachschule Deutschendorf/Poprad

#WeRemember 2024

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts haben wir Ende Januar auch an der Hotelfachschule Hohe Tatra/Vysoké Tatry mit den Schülern den Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocausts begangen. Bereits zum zweiten Mal haben wir uns an der globalen Initiative beteiligt, die weltweit und auch in der Slowakei unter dem Namen #WeRemember (Wir erinnern) bekannt ist und vom 20. bis 27. Januar stattfand.

Unter dem Motto #WeRemember fotografieren sich Einzelpersonen oder Gruppen, um auszudrücken: Lasst uns aus der Vergangenheit lernen, um die Zukunft zu schützen. Im Rahmen der Zusammenarbeit haben wir auch die Polytechnische Fachmittelschule von Ján Antonín Baťa in Svit, die Gesamtschule Mierová in Svit und die Grundschule in Hranovnica angesprochen, von denen wir schöne Beiträge erhalten haben. Das sind Beispiele dafür, wie man die oft traurige und schmerzhafte Vergangenheit erlebnisreich präsentieren kann, mit der wir selbst nach 79 Jahren fast täglich konfrontiert sind.

Holocaust-Gedenken an der Hotelfachschule Deutschendorf/Poprad
Im Unterricht gestalteten wir gemeinsam den Schriftzug der Gedenkveranstaltung.

Wie nehmen unsere Schüler diese Aktivitäten im Geschichtsunterricht wahr?

Veronika, die im ersten Jahr die Hotelfachschule besucht, fasste ihre Erkenntnisse und Eindrücke folgendermaßen zusammen: „Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Und wir erinnern uns an sechs Millionen jüdische und Millionen andere Opfer des Holocausts wie Roma, LGBTI+-Personen und behinderte Menschen. Historiker schätzen insgesamt etwa 17 Millionen Opfer.“ In Auschwitz starben auch tausende Opfer aus der Slowakei, allein unter der jüdischen Bevölkerung waren es bis zu 70.000 Menschen. Veronika erzählt, dass sie in der Schule mit ihrem Lehrer Vladko und den Schülern der ersten Klasse der Hotelakademie, auch den Gedenktag für die Opfer des Holocausts begangen haben. Der Lehrer brachte Fotos, Bücher, Artikel, die das Geschehen in den Konzentrationslagern näherbrachten. Mit der ganzen Klasse erstellten die Schüler dann einzelne Buchstaben, die sie farbig gestaltet haben, erinnert sich Veronika: „Als wir sie zusammengefügt haben, ist es uns gelungen, gemeinsam den #WeRemember-Schriftzug zu bilden. Unsere feierliche Erinnerung setzte dann am Gedenkstein am Bahnhof in Deutschendorf/Poprad fort. Dort haben wir zwei Gedichte und Steine mit der Aufschrift #WeRemember hinterlegt und zum Gedenken auch ein gemeinsames Foto gemacht.“

Holocaust-Gedenken an der Hotelfachschule Deutschendorf/Poprad
Gedenkstein mit dem Motto der Kampagne

In der Ausstellung über David Unreich

Mit den Schülern des dritten Jahres des Gastronomie-Zweigs haben wir am 24. Januar an einem interessanten Vortrag in der Tatra-Galerie in Deutschendorf/Poprad teilgenommen. An diesem Tag erinnert sich Natalia: „Heute haben wir an einem faszinierenden Vortrag über das Gedenken an David Unreich in den Räumen der Tatra-Galerie teilgenommen. Zuvor hielten wir jedoch am Bahnhof an, um der Opfer des Holocausts am Denkmal zu gedenken, wo wir auch ein gemeinsames Foto mit dem Text #WeRemember gemacht haben. Unsere Schritte führten uns dann in die nahe gelegene Galerie, wo uns Herr Michal Vaněk, der Direktor des Museums für jüdische Kultur im Slowakischen Nationalmuseum, die Geschichte der jüdischen Legende, des Europa- und Weltmeisters, David Unreich, erzählte.“ Die Welt der Kunst zu betreten sei ein Weg zu einem tieferen Verständnis des menschlichen Lebens, meint Natalia. Die Ausstellung zum Gedenken an David Unreich sei dabei keine Ausnahme gewesen, im Gegenteil. Es sei eine starke und berührende Erinnerung an eine große Tragödie der menschlichen Geschichte, den Holocaust, gewesen.

Aus dem fesselnden Vortrag über David Unreich erfuhren die Schüler viele interessante Fakten über seine große Familie, aber auch die Trauer und der Schrecken seien zu spüren gewesen, die die Zeit des Holocausts mit sich brachte. Die Ereignisse seines Lebens werden in Wort und Bild auf acht Bannern festgehalten. Jedes von ihnen ist gewissermaßen ein Bild der Vergangenheit, in dem sich das Schicksal unschuldiger Opfer mischte. Und gerade die Fotos aus dem Familienalbum und die Zeitungsausschnitte, die dem Museum für jüdische Kultur von der Nichte von David Unreich zur Verfügung gestellt wurden, schufen in der Ausstellung eine Atmosphäre, die die Besucher quasi in die Geschichte hineinzieht. Man konnte fast die Emotionen und das Erleben der dargestellten Personen auf dem Bild spüren. Natalia fasste zusammen: „Die Ausstellung erinnerte uns daran, dass es unsere Pflicht ist, die Erinnerung an die tragischen Ereignisse des Holocausts lebendig zu halten. Die Lehren aus der Vergangenheit können uns eine bessere und gerechtere Zukunft schaffen. Durch die Geschichte von David Unreich haben wir uns eigentlich bewusst gemacht, wie wichtig Erinnerung ist und wie wichtig es ist, die Opfer nicht zu vergessen, die ihr Leben im Grunde genommen durch Ungerechtigkeit und Hass verloren haben.“

Veronika Šikulová, Natália Režnická, Mgr. Vladimír Andraš