Glück

Wie glücklich sind Sie?

Möglicherweise ist Ihnen bekannt, dass jedes Jahr am 20. März der Weltglückstag gefeiert wird. Dieser wurde durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 28. Juni 2012 beschlossen und wird seit 2013 begangen. Das Streben nach Glück ist kein banales Thema, sondern ein ernstzunehmendes Anliegen, wenn man bedenkt, welche Bedeutung Glück und Wohlbefinden im Leben der Menschen haben. Aus der Resolution geht hervor, dass eine nachhaltige Entwicklung positiv auf das Glück und das Wohlbefinden aller Völker wirkt. Daher werden an diesem Tag nicht nur Volkswirtschaften gewürdigt, die durch materiellen Wohlstand glänzen, sondern auch Länder, die auf andere Werte setzen, um die Lebensqualität zu verbessern. Wie zum Beispiel Bhutan, das sich seit den 1970er Jahren dafür einsetzt, Werte wie Glück und Wohlbefinden über das nationale Einkommen zu stellen.

Jedes Jahr wird der „World Happiness Report“ am 20. März veröffentlicht. Die Daten für diesen Bericht stammen aus der Gallup World Poll, einer weltweiten Befragung, die jährlich stattfindet und etwa 1.000 Menschen aus jedem Land befragt. Mit der „Leiter-Frage“ wird die Zufriedenheit gemessen: Stellen Sie sich eine Leiter mit zehn Stufen vor. Die Stufe zehn repräsentiert das bestmögliche Leben, die Stufe null das schlechtmöglichste. Die Frage lautet: Auf welcher Stufe der Leiter sehen Sie sich selbst? Für den Ländervergleich im Bericht 2024 wird der Durchschnitt der letzten drei Jahre (2021-2023) herangezogen.

Finnland belegt im Ländervergleich zum siebten Mal in Folge den ersten Platz, gefolgt von Dänemark, Island und Schweden. Unverändert bleibt Afghanistan, das von Kriegen geplagt, das unglücklichste Land der Erde ist, vor Libanon und Sierra Leone. Die Slowakei ist um 16 Plätze auf Platz 45 zurückgefallen: 2023 lag sie noch auf Platz 29. Deutschland ist von Platz 16 auf Platz 24 gerutscht und erstmals seit Erscheinen des ersten Berichts vor mehr als zehn Jahren nicht mehr unter den Top 20 zu finden. Die schlechten Ergebnisse haben ihre Ursache in der anhaltenden Krise Europas: von der Corona-Pandemie über den Ukraine-Krieg bis zu globalen Problemen wie Klimawandel und Migration sowie Schulden und Inflation. Diese Tendenz bestätigt auch eine Umfrage des Deutschen Instituts für Demoskopie. Auf die Frage „Würden Sie sagen, dass wir heute alles in allem in einer glücklichen Zeit leben?“ antworteten 2019 noch 40 Prozent der Befragten positiv, vier Jahre später nur noch 16 Prozent. Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit bleiben weitgehend aus.

Dass die Finnen so glücklich sind, hat laut Berichten vor allem mit dem gegenseitigen Vertrauen zu tun. Für ein glückliches und zufriedenes Leben stehen gute Beziehungen zu anderen Menschen an erster Stelle. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und sozialer Rückhalt bieten nicht nur Sicherheit, sondern machen auch nachhaltig glücklich. Diese Lebensweise, die zum Glück beiträgt, hat natürlich auch damit zu tun, dass glückliche Menschen gesünder sind als unzufriedene. Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder.

Jede Aktivität, die Freude bereitet, fördert das Glück. Das gilt auch für unsere Vereinsveranstaltungen in den kommenden Monaten, bei denen wir einander und andere Menschen treffen können und so Glück empfinden. Nutzen wir das!

Ondrej Pöss