„Wir haben nur ein Leben, also sollten wir es versuchen“
Mášenka Studencová ist eine engagierte Studentin der Marketingkommunikation. Sie hat in ihrer Freizeit am Poetry Slam-Workshop des Karpatendeutschen Vereins und des Goethe-Instituts Preßburg/Bratislava teilgenommen und sogar den darauffolgenden Poesie-Wettbewerb gewonnen. Nach ihrem Sieg hat sie uns ihre Tipps und noch viel mehr verraten.
Du hast am Poetry Slam teilgenommen. Wie bist du auf diesen Workshop aufmerksam geworden?
Max, der ifa-Kulturmanager beim Karpatendeutschen Verein, hat uns eine E-Mail mit allen Workshops gesendet und ich habe mich einfach angemeldet.
Der Workshop und der Wettbewerb fanden in der deutschen Sprache statt. Wie war das für dich, die deutschsprachigen Texte zu schreiben?
Es war natürlich schwieriger als auf Slowakisch zu schreiben. Ich kenne nicht so viele Wörter und auch mit der Grammatik ist es nicht leicht. Ich habe mir mit dem Wörterbuch und dem Internet geholfen.
Schreibst du auch in deiner Freizeit? Wenn ja, was für Texte?
Ich schreibe nur Texte für meine Uni. Aber nach dem Workshop habe ich begonnen, mich für das Schreiben zu interessieren. Vielleicht beginne ich Märchen für meine Neffen und Nichten zu schreiben. Aber meine Schwester schreibt Gedichte und ich bin schon lange ihre „Kritikerin“. Außerdem lese ich sehr oft Gedichte.
Du besuchst jetzt eine Universität in Preßburg/Bratislava. Was für eine Fachrichtung und an welcher Uni studierst du?
Ich studiere Marketingkommunikation an der Philosophischen Fakultät der Comenius-Universität.
Warum hast du dich gerade für diese Fachrichtung entschieden?
Ich wollte etwas Kreatives studieren und diese Fachrichtung ist sehr künstlerisch und praktisch orientiert.
Sicher musst du viel Zeit für deine Uni opfern. Aber was machst du sonst in deiner Freizeit?
Ich unterrichte in einer Sprachschule 4-jährige Kinder Deutsch. Außerdem male ich sehr gerne und bin Pfadfinderin.
Es ist sicher nicht einfach, vor dem Publikum zu stehen und etwas zu erzählen. Welche Tipps würdest du den Menschen geben, die das gerne ausprobieren wollen, aber noch nicht den Mut gefunden haben?
Ich habe immer Stress, aber ich habe meinen Text eine Woche lang auswendig gelernt und bei vielen Freunden ausprobiert, damit ich ganz sicher auf der Bühne stehen kann. Ich habe viele Aufnahmen von meinem Text aufgenommen und gehört, was mir gefällt und was ich anders sagen will. Jeder kann so etwas machen, für manche ist es einfacher, für manche schwieriger. Aber wir haben nur ein Leben, also sollten wir es versuchen.
Deine Teilnahme war nicht ohne, du hast den ersten Platz belegt. Was bedeutet dieser Preis für dich?
Ich freue mich sehr darüber, dass ich gewonnen habe. Ich bin sicher, dass ich mich mit dem gewonnenen Deutschkurs in Deutschland noch verbessern kann. Und ich kann auch neue Freunde in Deutschland kennenlernen.
Was planst du für die vorlesungsfreie Zeit im Sommer?
Ich plane ein Sommercamp mit Pfadfindern für einen ganzen Monat, dort werde ich als Freiwillige aushelfen. Später will ich diesen Deutschkurs absolvieren und sonst weiß ich noch nicht. Ich werde sicher auch mit meiner Familie Zeit verbringen.
Das Gespräch führte Hubert. Er interviewt das ganze Jahr über Mitglieder der Karpatendeutschen Jugend für die Reihe „KDJ auf ein Wort“.