Würdevolles Gedenken an die Opfer des Schiffunglücks von 1945
Am 1. März 1945 kam es auf der Donau bei Traismauer zu einer Tragödie. Beim Beschuss des Schiffs „Stadt Wien“ durch Tiefflieger wurden mindestens sechzehn Menschen getötet, darunter vierzehn Preßburger.
Deutsche aus Preßburg und Umgebung wurden 1945 vor der vorrückenden Roten Armee evakuiert. An Bord der „Stadt Wien“ befanden sich Evakuierte, Verwundete und Personal, als das Schiff von Tieffliegern angegriffen wurde. Die Opfer, die bei diesem Unglück ums Leben kamen, sind auf dem Friedhof im österreichischen Stollhofen begraben.
Am 23. Mai 2024 fand in Zusammenarbeit zwischen der Karpatendeutschen Landsmannschaft aus Österreich und der Preßburger Region des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei eine gemeinsame Gedenkfeier statt. Die Reise nach Stollhofen diente auch kulturellen Zwecken und der Gemeinschaftspflege.
Treffen in Österreich
Bereits um 7 Uhr trafen sich die Mitglieder der Region Preßburg und eine halbe Stunde später fuhr der Bus ab. Die Grenzüberquerung verlief reibungslos, wir holten in Hainburg den Obmann der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich, Karl Putz, ab und erreichten pünktlich um 9 Uhr das Haus der Heimat in Wien, wo unsere Freunde unter der Leitung von Stephan Saghy zustiegen.
Auf der Fahrt nach Stollhofen erläuterte Michael Stolár, der Vorsitzende der KV-Region Preßburg, die Ereignisse vom 1. März 1945. Nach einer kurzen Pause erreichten wir den Ort.
Gedenken an die Opfer
Am Friedhof begrüßten uns Pfarrer Magister Mauricius Lenz und Stadtrat Christoph Grünstäudl. Stephan Saghy eröffnete die Feier und Karl Putz erinnerte an die Geschehnisse des Jahres 1945. Magister Lenz hielt ein Memento, sprach ein Gebet und Stadtrat Grünstäudl erläuterte weitere Ereignisse des Frühjahrs 1945 in Stollhofen. Michael Stolár warnte vor der aktuellen Gewalt in der Ukraine und im Gazastreifen.
Wir legten Kränze am Denkmal nieder. Mit einem Lied der „Singenden Omas von Preßburg“ und dem gemeinsam gesungenen „Wahre Freundschaft“ endete die Veranstaltung. Ergriffen von der Gedenkfeier verabschiedeten wir uns von Magister Lenz und Stadtrat Grünstäudl.
Weiterreise entlang der Donau
Unsere nächste Station war das Donaurestaurant. Dort erreichten uns erste Regentropfen, doch wir genossen unser Essen, unbeeindruckt vom Wetter. Als der Regen abgezogen war, setzten wir unsere Reise fort.
Das Stift Herzogenburg war unser nächstes Ziel. Die prächtig restaurierte Anlage beeindruckte uns. Das erste Kloster wurde 1112 gegründet und 1244 nach Herzogenburg verlegt. Seit 1714 wurde das Gebäude im Barockstil umgebaut. Die umfassende Renovierung wurde 2012 abgeschlossen, rechtzeitig zum 900-jährigen Jubiläum.
Ende des Ausfluges
Leider reichte die Zeit nicht für eine Besichtigung der Stiftskirche. Nach einem kurzen Besuch beim Heurigen fuhren wir zurück nach Wien und Preßburg. Müde, aber guter Dinge, verabschiedeten wir uns von unseren Landsmannschaftsfreunden.
Unser Dank gilt Stephan Saghy und Karl Putz für die Organisation sowie unserem Busfahrer Richard Marko. Abschließend möchte ich mich bei allen für den erlebnisreichen Tag bedanken und hoffe, dass wir solche Treffen bald wiederholen.
MS