Kolumne: Schmidts Kater Lojzl
Čauky mňauky, allerseits! Ich habe mal wieder allen Grund, herzhaft über die Versuche der Zweibeiner zu lachen, Demokratie zu spielen. Ich meine die Unterschriftensammlung zur Ausrichtung einer Volksabstimmung über das vorzeitige Ende der Regierung durch Neuwahlen.
Mehr als eine halbe Million Menschen haben ihre Unterschrift geleistet. Direkte Beteiligung an der Macht, nennen sie das. Das Volk wähle die Abgeordneten und könne sie demzufolge auch wieder abwählen, wenn sie ihm nicht gefallen. So stellt sich der Zweibeiner Klein Moritz die Welt vor. Wir wählen und wählen ab, wann immer wir wollen. Geht’s noch?
Da wird wohl Frau Präsidentin das Verfassungsgericht anrufen müssen. Und wenn dort nicht alle Richter völlig besoffen sind, müssen sie erklären, dass es so beim besten Willen nicht geht. Die Zweibeiner haben nun mal keine direkte Demokratie, sondern eine repräsentative. Das heißt, gewählt ist gewählt. Und dann sind die Abgeordneten in der Regierung oder in der Opposition. Und nach vier Jahren gibt es eine neue Wahl. Nicht nach einem Monat oder wann auch immer. Es sei denn, die Politiker einigen sich selbst untereinander darauf, dass der unfähige Premier bestimmt ein hervorragender Finanzminister werden wird und umgekehrt.
Am meisten amüsiert mich an der ganzen Geschichte einmal mehr, dass die Zweibeiner sich überhaupt einbilden, dass ihre Demokratie etwas bringt. Ich habe an dieser Stelle schon mehrfach über das Grundgesetz auf dieser Welt geschrieben. Danach glauben die Zweibeiner zwar, dass sie die größten und bedeutendsten Geschöpfe auf unser aller Erde sind.
Aber ich wiederhole es für die, die besonders schwer von Begriff sind, gern auch noch einmal: Es ist völlig unwichtig, wer im Nationalrat sitzt, wer eine Koalition bildet und wer am Ende die Regierung führt. Die einzig wahren Herrscher auf dieser Welt sind einzig und allein WIR KATZEN!
Und ausschließlich dann, wenn sich herausstellt, dass es auch unter den Zweibeinern außergewöhnlich große politische Talente gibt, lassen wir zwischendurch auch mal ein solches Talent einen Teil unserer Arbeit machen. Da sehe ich als erfahrener Kater in der Slowakei weit und breit derzeit nur eine einzige Person: Frau Präsidentin Čaputová. Deshalb nenne ich die kluge, hübsche Zuzana auch gern eine „pěkná kočka“. Čauky mňauky!
Schmidts Kater Lojzl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt