Maibaum

Wer kennt diesen Ort in Preßburg?

Die Tradition der Maibäume hat eine sehr lange und interessante Geschichte. Deren Ursprünge reichen bis in die Antike zurück, als geschmückte Bäume als Symbol für die erwachende Natur im Frühling und als Mittel zur Abwehr von Krankheiten, Unglück und bösen Geistern galten.

Im Mittelalter wurden Maibäume vor allem vor Rathäusern oder Häusern bedeutender Persönlichkeiten errichtet. Es handelt sich aber nicht nur um unsere heimische Tradition, sondern sie erstreckt sich bis nach Kanada und in die USA. In englischsprachigen Ländern finden wir zum Beispiel die sogenannten „may-pol“ oder in Ungarn „májusfa“. Die ersten Erwähnungen über den Maibaum als Symbol der Liebe stammen aus dem 15. Jahrhundert. Am häufigsten wurde der Maibaum am 1. Mai aufgestellt, aber regional verschiebt sich dieser Brauch auch in der ersten Monatshälfte.

Ein junger Mann stellte in Begleitung seiner Freunde vor dem Haus seiner Auserwählten einen Maibaum auf – meist eine Birke oder eine Tanne. Es kam vor, dass vor dem Haus des begehrten Mädchens mehrere Maibäume standen und die Jungs wetteiferten einst nicht nur, wer den höchsten Baum hatte, sondern auch, wer ihn am schnellsten erklimmen konnte.

Die Popularität dieses Brauchs war überwältigend und führte sogar zu regionalen Verboten. Im Jahr 1772 wurde beispielsweise in Preßburg ein Verbot erlassen, Bäume in der Gegend wegen Maibäumen zu fällen.

Maibaum in Preßburg

Diese historische Fotografie aus dem Archiv der Familie Benesch zeigt, dass auch im Jahr 1934 die Tradition des Maibaumaufstellens in Preßburg beliebt war. Die Fotografie ist heute Teil des Bestandes des SNM-Museums der Kultur der Karpatendeutschen. Der genaue Ort der abgebildeten Maifeier ist uns jedoch ein kleines Rätsel. Kennen Sie ihn? Dann schreiben Sie eine Mail mit dem Betreff „Maibaum“ an karpatenblatt@gmail.com.