Kochen mit dem Karpatenblatt: „Scharfe Sommer-Brise“
„Der Wind hat mir ein Lied erzählt…“ in diesem von Zarah Leander gesungenem Lied hat der Wind ein Lied von der Liebe erzählt und da die Liebe bekanntlich auch durch den Magen geht, hat der Wind, als er unlängst durch die Hechteria wehte, mich zu einem Gericht mit asiatischem Einfluss inspiriert.
Gerade in heißen Ländern wird gern scharf gegessen – je heißer, desto schärfer sogar. Besonders gern in der chinesischen Provinz Sichuan in Thailand oder teilweise auch Indien. Durch das scharfe Essen fängt man an zu schwitzen, die Verdunstung des Schweißes kühlt den Körper. Wenn dazu dann auch noch eine leichte Brise weht, wird dies als besonders angenehm empfunden. Als positiver Nebeneffekt kommt hinzu, dass Chili und Ingwer auch eine antibakterielle Wirkung haben. Auch hierzulande kann es für unsereins sehr heiß werden und warum sollte man jenem Beispiel nicht auch bei uns folgen?
Die Karpatenblatt-Sommerkreation 2023
Zum Sommeranfang 2023 stellen wir Ihnen die neue Sommerkreation „Scharfe Sommer-Brise“ – ein würziges Koriander-Pesto aus der Hechteria – vor. Diesen Sommer ist in der Küche grün die vorherrschende „Modefarbe“ schlechthin, daher trägt die Nudel von Welt, ob italienische „Linguine“, asiatische „Rice Vermicelli“ (Reis-Nudeln) oder die japanische „Soba Nudel“, ein leichtes Kurz-Kleid aus frischem Koriander.
Dieses lässt die Nudel besonders lässig erscheinen. Frischer Ingwer und roter Chili geben dem „Pesto-Kleid“ einen feurigen Akzent und Knoblauch eine zusätzliche gesunde Würze, wie auch der Saft einer Limone. Ein „Gürtel“ aus hauchdünnen Gurkenscheiben gibt dem Kleid eine zusätzliche frische Form. Erdnüsse verleihen dem Ganzen eine gewisse Stabilität. Sojasauce und gerösteter Sesam umschmeicheln dazu gekonnt die figurbetonten Nudeln.
Für alle, die auf Fleisch nicht vollkommen verzichten können, lässt sich mit klein gewürfelten, angebratenen rohen Schinken- oder Speckwürfeln der perfekte Akzent dazu setzen. Ein geschmacksneutrales Pflanzenöl gibt dem „Stoff“ des Pesto-Kleides eine besondere Geschmeidigkeit. Während ein feines Sesamöl die Nudeln zusätzlich aromatisiert und dabei wie eine leicht parfümierte „Unterwäsche“ des Nudelkleides fungiert. Kombiniert mit einem schicken Hut, bestehend aus einer Schnittlauchblüte wird diese Kreation nicht nur passend farblich, sondern auch aromatisch abgerundet.
ZUTATEN
Für 4 Personen
400 g Linguine
6 Esslöffel Sesamöl
3 Esslöffel Sesam
ca. 160-200 g klein gewürfelter Speck oder roher Schinken
1 mittelgroße Salatgurke
Für das Pesto
5 Esslöffel Erdnüsse, geröstet
4-5 Bund frischer Koriander ca. 60-80 g
2 Esslöffel Sojasauce
5 Esslöffel neutrales Pflanzenöl
Saft einer Limette
2 kleine Chilis
4-5 Knoblauchzehen
ca. 60 g frischer Ingwer
Zum Garnieren
4 Schnittlauchblüten, falls verfügbar oder Koriander-/Petersilienblätter verwenden
Wem aber Koriander „seifig“ schmeckt, dem sei erklärt, dass dies genetisch bedingt ist, ob er einem schmeckt oder als seifig empfunden wird. Wenn ja, ist Abhilfe leicht geschaffen, indem man Koriander mit gleicher Menge an glatter Petersilie ersetzt. Und wer es nicht ganz so scharf mag, der lasse Chili und oder Ingwer ganz weg oder verwende weniger davon. Anstelle von Erdnüssen, die übrigens einst auch in der Zips angebaut wurden, können alternativ bei der Petersilienvariante auch Walnüsse verwendet werden. Der Sommer kann also kommen, stehen doch nun zur diesjährigen Sommerfrische, gleich mehrere herrlich erfrischende „Kombinationen“ zur Wahl. Apropos zudem auch mit „Spaghetti-Trägern“.
Ich wünsche Ihnen einen recht schönen Sommer, viel Spaß beim Kochen und „Dobrú chuť“/“Guten Appetit“! Zum Trinken sind hierzu ein asiatisches Bier, ein Glas Gewürztraminer oder aber auch eine Spätlese vom Weißburgunder eine gute Wahl. Als poetische Brise empfiehlt sich dazu „Windgespräch“ von Christian Morgenstern in der legendären Rezitation von Gerd Fröbe und als musikalische Brise „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“.