Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz
Manchmal ist ein gutes Buch alles, was man braucht, um dem Alltag zu entfliehen. Dass an diesem Zitat viel Wahres dran ist, haben auch die Frauen vom Literaturkränzchen bei unserem Treffen mit schöner Literatur festgestellt. Es reicht: Kleingebäck, eine Tasse Kaffee oder Tee und ein gutes Buch dazu.
Angefangen haben wir mit dem britischen Dichter, Schriftsteller und Kinderbuchautor Joseph Rudyard Kipling. Geboren ist er 1865 in Bombay. Sein Vater war dort Professor an der Kunstakademie. Die Eltern haben ihn mit sechs Jahren in eine Internatschule nach England geschickt. Die Jugend verbrachte er wieder in Indien. Gestorben ist er 1936 in London.
Seine bekanntesten Werke sind „Das Dschungelbuch“ und der Roman „Kim“. Außerdem schrieb er Gedichte und eine Vielzahl von Kurzgeschichten. 1907 erhielt er, noch keine 42 Jahre alt, als erster englischsprachiger Schriftsteller den Literaturnobelpreis. Den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger hält er bis heute. Wir lasen ein paar Gedichte und blätterten in „Dem Dschungelbuch“, das Walt Disney für die Kinder hergestellt hat.
Ein Krimi, der uns in die Bretagne entführt
An diesem Nachmittag haben wir auch über einen guten Krimi gesprochen. „Bretonisches Gold“ von Jean-Luc Bannalec hat uns in die Bretagne entführt. Es ist ein spannender Krimi, der uns die herben Landschaften und das Leben dort schildert. Das bretonische Gold ist das Salz. Im Roman sind die spektakulären Salzgärten, die Salinen beschrieben. Man findet darin Geschichten, die die alten Salzbauern erzählen. Im Klappentext heißt es: “In das atemberaubende Land des Salzes begibt sich Kommissar Dupin in eine aufreibende Ermittlung, die seine bislang persönlichste wird.“
Wer Bannalec liest, verspürt plötzlich den Wunsch, in die Bretagne zu reisen. Unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec veröffentlichte der Schriftsteller seit März 2012 Kriminalromane. Alle fünf Bücher standen über viele Monate auf der Bestseller-Liste des Spiegel-Magazins. Sie sind in mehr als 10 Sprachen übersetzt worden. Sämtliche fünf Romane wurden für die ARD verfilmt. Im August 2016 erhielt Bannalec für seine Verdienste um die Vermittlung der Bretagne die Auszeichnung „Mäzen der Bretagne“ verliehen.
Geschrieben hat diese Romane Jörg Bong, der 1966 in Bonn/Bad Godesberg geboren ist. Er ist ein deutscher Verleger, Literaturwissenschaftler, Lektor, Herausgeber, Autor und Übersetzer. Seit 2002 ist er Programmgeschäftsführer des S. Fischer Verlages.
Preisgekrönte slowakische Schriftstellerin
„Die Panta Rhei-Awards 2016 kennen ihre Sieger“ – mit diesem Titel hat uns die slowakische Tageszeitung „SME“ darauf aufmerksam gemacht, dass am 30. März 2017 die literarischen Preise überreicht wurden. In der Kategorie „Die slowakische Schriftstellerin des Jahres 2016“ hat Táňa Keleová-Vasilková den zweiten Platz besetzt.
Über diese Schriftstellerin sprachen wir schon. Táňa Keleová-Vasilková ist am 7. April 1964 in Chomutov, in der Tschechischen Republik geboren. Mit vier Jahren ist sie mit den Eltern nach Bratislava /Preßburg umgezogen. Sie besuchte dort das Gymnasium und studierte an der Philosophischen Fakultät der Komenius-Universität Journalistik. Seit dem Jahr 1991 ist sie Schriftstellerin. In dieser Zeit hat sie mehr als 25 Bücher herausgegeben und der Verkauf hat die unglaubliche Summe von einer Million überschritten.
Wir sprachen ausführlich über ihren Roman „Liek na smútok“ (2013), was übersetzt so viel wie „Medikament gegen Trauer“ bedeutet. In dieser Geschichte geht es um das Schicksal einer Frau. Sie ist eine Mutter und Ärztin, die alles verliert, auch den Lebenssinn. Diese Geschichte ist schmerzvoll, es ist eine Geschichte voll Trauer und Einsamkeit. Man findet in ihr aber auch Liebe, Überraschungen, Hoffnung. Die Hoffnung gibt uns Kraft immer wieder weiterzukämpfen und durchzuhalten. Einige Passagen haben wir gelesen. Es lohnt sich ihre Bücher zu lesen, man findet da viel Interessantes.
Ilse Stupák