Kolumne: Schmidts Kater Loisl und die Diplomatie
Čauky mňauky, allerseits! Ich bin verschiedentlich gefragt worden, ob ich immer noch zu meinem Wort stehe, wonach ich Demokratie für Schwachsinn halte und ganz im Gegenteil im Grunde ein Diktator bin. Das könne doch unmöglich auch in dieser Zeit gelten, wo der Überfall des russischen Diktators auf das Nachbarland das Leben dort schon zwei Jahre zur Hölle macht.
Also, um richtig verstanden zu werden: Ich halte Demokratie für völlig überflüssig, weil wir Katzen in jedem Fall die Weltherrschaft innehaben. Einen Diktator unter uns Katzen darf man aber nicht einfach mit solch einer finsteren Kreatur unter den Zweibeinern wie Putin gleichsetzen. Auch der größte Katzendiktator ist im Kern seines Wesens eine Schmusekatze, die ihre regelmäßigen Streicheleinheiten braucht. Putin hat so ganz und gar nichts von einer Schmusekatze.
Deshalb kann ich auch nicht verstehen, weshalb sich slowakische Zweibeiner freiwillig zum Kuscheln mit Putin in ein Bett wünschen. Und die sich anschließend darüber wundern, wenn das nicht jeder als völlig normal kapiert und Konsequenzen zieht. Wie etwa die regierenden Zweibeiner in Prag, die sich erst einmal nicht mehr mit den regierenden Zweibeinern der Slowakei im großen Rahmen konsultieren wollen.
Wenn solche Dinge unter uns Katzen passieren, stellen wir uns nicht so begriffsstutzig wie die slowakischen Zweibeiner aus der Regierung. Die sich angeblich überhaupt gar nicht erklären können, weshalb andere so gereizt auf deren Kuscheln mit Putin reagieren. Und die allen Ernstes davon faseln, dass diese Kritiker es sind, die die prächtige staatliche Freundschaft mit der Slowakei einfach so leichthin aufs Spiel setzen. Gut nur für den slowakischen Chefzweibeiner, dass es auch noch Tschechen gibt, die ihn in ihr Herz geschlossen haben. Ich meine die Zweibeiner Klaus und Zeman, die den Putin auch ganz doll mögen. Tolle beste Freunde! Pfui Spinne! Čauky mňauky!
Schmidts Kater Loisl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt