Die Operzipser in der Orava
In diesem Jahr hatten wir uns bei unserer Vorstandssitzung der Region Oberzips des Karpatendeutschen Vereins entschieden, einen Teil der Slowakei zu besuchen, in dem auch unser Freund Prof. ThDr. Anton Tyrol als Priester tätig ist. Unser Ziel war die älteste Talsperre der Slowakei, die „Oravská priehrada“. Am 7. August 2024 war es endlich so weit. Früh am Morgen reisten wir von der Oberzips in die Region Orava.
Als Erstes wollten wir eine Schifffahrt auf dem Stausee machen. Bereits von zu Hause aus hatten wir Plätze auf dem Schiff reserviert, sodass wir sicher sein konnten, dass jeder von uns einen Platz haben würde. In Námestovo, wo die Schiffe anlegten, holten wir unsere vorbestellten Tickets ab und gingen an Bord. Es war ein schöner, warmer Tag und die Fahrt war eine angenehme Abkühlung für uns. Während der Fahrt hörten wir auch einen Vortrag über die Talsperre und wir erfuhren, warum derzeit weniger Wasser im Stausee war – es werden Reparaturarbeiten durchgeführt.
Wir besuchten auch die Insel Slanica, den höchsten Teil der ehemaligen Gemeinde, die dem Wasser der Talsperre weichen musste. Auch hier erhielten wir eine interessante Erklärung zur Geschichte der Insel. Es gab viel zu sehen und die halbe Stunde verging wie im Flug, sodass wir bald wieder zurück zum Schiff mussten. Außerdem erfuhren wir, dass ein Teil des Wassers der Talsperre bis nach Polen fließt.
Erlebnis Freilichtmuseum
Nach der Schifffahrt stiegen wir rasch in unseren Bus und fuhren weiter zum Freilichtmuseum in Zuberec. Zunächst besuchten wir jedoch die Kirche in Zuberec, wo Prof. ThDr. Anton Tyrol, den wir Oberzipser von den Kulturtagen in Hopgarten/Chmeľnica gut kennen, regelmäßig die Heilige Messe auf Deutsch zelebriert. Vor der Kirche des Heiligen Wendelin in Zuberec erwartete uns bereits unser Begleiter, Ing. Štefan Škerda. Er begrüßte uns auf slowakische Art mit Brot und einem speziellen Schnaps. In der Kirche informierte er uns kurz über den Aufbau und die Geschichte des Gotteshauses.
Danach mussten wir uns beeilen, denn um 14 Uhr begann im Freilichtmuseum ein Kulturprogramm, das das Leben der Bewohner dieses Teils der Slowakei darstellte. Wir konnten uns viele der historischen Häuser anschauen, die alle unterschiedlich eingerichtet waren.
Im Anschluss sprachen wir mit dem Direktor des Freilichtmuseums, Herrn Mgr. Janoštín. Wir wollten wissen, ob das Museum staatliche Unterstützung erhält oder sich selbst finanzieren muss. Der Direktor erklärte uns, dass das Freilichtmuseum durch Spenden von Menschen erhalten wird, die dies mit Freude und Engagement tun. Die Zeit verging für uns sehr schnell, und bald mussten wir uns auf den Heimweg vorbereiten. Vor der Abfahrt machten wir noch ein gemeinsames Foto und traten schließlich die Rückfahrt mit dem Bus an.
Wir haben erneut einen Teil unserer Heimat kennengelernt, den viele von uns noch nicht oder nur wenig kannten. Es war für uns ein erfolgreicher und schöner Tag.
Franzi Kovalčik