Auf den Spuren unserer Kultur
Die Karpatendeutsche Jugend hat in diesem Jahr viele interessante Projekte umgesetzt. Ein Projekt, bei dem Sport und deutsche Kultur verbunden wurde, fand Anfang Herbst in der Zips statt. Wir suchten nach verschiedenen Denkmalen, die an die Geschichte der Karpatendeutschen, an die Besiedlung der ersten Karpatendeutschen in der Slowakei und historische Meilensteine in der Region erinnern.
Gleich am ersten Tag besuchten wir während der Radtour die Gemeinde Bacúch/Batzuch. Das Jahr 2009 war für die Bewohner der Gemeinde Bacúch außergewöhnlich und unvergesslich. In diesem Jahr wurde am Eingang in die Gemeinde ein großer Stein gesetzt, an dem man dann eine Gedenktafel aus Granit befestigte. Der mit goldenen Buchstaben geschriebene Text erinnert an das Wirken der Karpatendeutschen im Oberen Grantal (Horehronie) und an ihren Beitrag für diese Region.
Auf dem Weg nach Mühlenbach
Gerade am 735. Jahrestag der Gründung der Gemeinde Batzuch wurde diese Tafel symbolisch getauft. Sie erzählt den Bewohnern der Region, aber auch den Touristen oder zufälligen Besuchern gleich am Eingang zur Gemeinde von der Aktivität der Karpatendeutschen auf diesem Gebiet.
Weiter führte uns der Weg zum Denkmal für die Prerauer Opfer in Mühlenbach/Mlynica, um uns an die schweren Schicksale der Leute, die auf dem Weg zurück in ihre Heimat waren, zu erinnern. Es war der 18. Juni 1945, mehr als ein Monat nach Kriegsende. In einem Zug zurück nach Hause waren auch Bewohner aus Mühlenbach, aber ihr Weg endete in Prerau. 267 Reisende wurden zur Schwedenschanze geführt und dann von slowakischen Soldaten ermordet. Unter den 34 Mühlenbacher Opfern waren sieben Kinder unter 14 Jahren, fünf Alte über 70 Jahren, sechszehn Frauen und sechs Männer. Ein ähnliches Schicksal hatten auch die Einwohner der Gemeinde Švedlár/Schwedler, wo in diesem Jahr auch eine Gedenktafel enthüllt wurde.
Mit Sport für Geschichte begeistern
Wir besuchten auch den Friedhof in Kežmarok/Kesmark, wo viele bedeutende Karpatendeutsche aus Kultur und Wissenschaft begraben sind.
Mit diesem Projekt wollten wir die Jugendlichen mehr in die Jugendarbeit einbeziehen und Kultur auf jugendliche Art vermitteln. Sport ist für die Jugend sehr attraktiv. In unserem Projekt machte die Jugend Sport und konnte gleichzeitig etwas über die eigene Geschichte, Kultur, Sprache, Mundart und Sitten erfahren sowie die Leute vom Verein kennenlernen. Außerdem wurden so die Beziehungen zwischen den Generationen gestärkt.
HS, LU