Entstaubte Geschichte – Kaschau blättert in seiner Vergangenheit
Vor fünf Jahren, im Jahr 2013, war Kaschau/Košice zusammen mit Marseille “Europäische Kulturhauptstadt”. Diese Ehrung erhielt die Stadt wegen ihres starken Engagements für Kunst und Kultur. Auch nach 2013 hat sich daran nichts geändert. Dies zeigt ein weiterer Mosaikstein der kulturellen Aktivitäten, der durch die staatliche wissenschaftliche Bibliothek in Kaschau/Košice (ŠVK) gelegt wurde.
Diese präsentiert seit dem 13. Juni 2018 die Ausstellung “Entstaubte Geschichte – Kaschauer Handwerk und Handel in der Vergangenheit” (Oprášené dejiny 2 košickí remeselníci a obchodníci v minulosti). Es handelt sich um eine Weiterführung der im Mai und Juni 2016 gezeigten Ausstellung zur Situation von Handwerk und Handel in Kaschau im 19. Jahrhundert und bis ins 20. Jahrhundert hinein.
Am Beispiel verschiedener Handwerke und Handelsprodukte werden Handwerker und
Geschäftsleute vorgestellt, die in Kaschau Waren herstellten bzw. verkauften. Fotos der Personen, Geschäfte bzw. Gebäude vermitteln uns zusätzliche Eindrücke vom Leben in dieser Zeit. Informationen zu den Organisationsformen von Handwerk und Handel ergänzen Bild- und Textmaterial.
Werfen Sie hier einen Blick auf ein paar ausgestellte Dokumente:
Auch wenn auf den Ausstellungstafeln nicht extra hervorgehoben, so ist auf diesen der Einfluss der deutschen Sprache im bis 1919 vorrangig ungarischsprachigen Kaschau zu erkennen. So finden wir neben bekannten Geschäftsleuten wie Fleischer und Schirger oder Ölschläger z. B. den Händler Samuel Blumberg (medizinische Geräte, Verbandsmaterial, Handschuhe), der nach 20 Jahren USA-Aufenthalt ein Geschäft in der Hlavná eröffnete, den “Kupferarbeiter” Anton Hauszer sowie den Nähmaschinenhändler und Mechaniker Jozsef Mayer.
Die Tafeln mit vielen alten Fotos und ausführlichen Erklärungen sind noch bis zum 31. August 2018 im Kultur- und Bildungszentrum der ŠVK in der Pribinova 1 zu sehen.
Dr. Heinz Schleusener