Jubiläum einer Germanistin
Wer sich in der Slowakei und im deutschen Sprachraum beruflich mit der deutschen Sprache beschäftigt, kennt ihren Namen: Eleonóra Dzuriková. Am 12. Februar feierte sie ihren 80. Geburtstag. Das Karpatenblatt schließt sich den Gratulanten an.
Die später als Germanistin beruflich so erfolgreiche Eleonóra Dzuriková wurde in Metzenseifen/Medzev geboren – einem Ort, wo man zu diesem Zeitpunkt vorrangig deutsch sprach und den besonderen Dialekt der Region, das Mantakische, pflegte.
Ihre Mutter war eine geborene Schmiedt und diese Schmiedt-Linie lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen.
Schule und Studium
Die Schule besuchte sie in Eperies/Prešov, wo sie auch das Abitur ablegte. Es folgte von 1956 bis 1961 das Studium an der Komenius Universität in Pressburg/Bratislava. Dort belegte sie die Fächer deutsche und slowakische Sprache.
In ihrer Diplomarbeit analysiert sie 1961 die Arbeiten von Ľudovít Štúr und deren Beziehungen zu Goethes Werk. Von Štúr ist vor allem sein Lehrbuch der slowakischen Sprache (Náuka reči slovenskej) bekannt, weniger seine Schriften in deutscher Sprache. Mit den Beziehungen zwischen deutscher und slowakischer Sprache befasst sich Eleonóra Dzuriková auch später als Dozentin in der Hochschullehre und in ihrer Forschungsarbeit.
Wir finden dies in ihren Forschungsarbeiten zum PhDr. (1984) sowie ihrer Dissertation zum CSc., die sie 1986 nach Abschluss einer externen Aspirantur an der Komenius Universität verteidigte und in der sie Besonderheiten der Fachsprachensyntax im Deutschen und Slowakischen untersuchte. Sie habilitierte 1988 und wurde 1990 Hochschuldozentin.
Auslandserfahren
Dabei halfen ihr Studien- und postgraduale Aufenthalte an deutschen und österreichischen Universitäten, so in Augsburg, Dresden, Freiberg, Graz, Göttingen, Hamburg und Reutlingen. Es ist daher fast logisch, dass Frau Dr. Dzuriková nicht nur als Hochschuldozentin wirkte, sondern nach Tätigkeiten an der TU und der Ökonomischen Hochschule Košice auch zur außerordentlichen Professorin berufen wurde, an die Katholische Universität in Rosenberg/Ružomberok.
Ohne Übertreibung kann man sagen, dass sie tausende Hochschulstudenten befähigte, in der späteren Praxis die deutsche Sprache zu verwenden.
Übersetzerin und Gutachterin
Neben der Arbeit an sprachwissenschaftlichen Projekten und dem Entwickeln von Lehrprogrammen und -materialien für den Deutschunterricht an Hochschulen und Universitäten machte sie sich als Gutachterin wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Übersetzerin schwieriger Fachtexte einen Namen. Das Werk „Paradigmen zu einer
Metaphorologie“ wurde von ihr ins Slowakische übersetzt und erschien 2015.
Ehrung für Lebenswerk
Bei Schauspielern ist es üblich, langjährigen Erfolg mit einem Preis für das Lebenswerk zu ehren. Einen solchen Preis hat auch Frau Dr. Dzuriková mehr als verdient. Bis es diesen einmal geben sollte, erhält sie von ehemaligen Studenten und Kollegen eine andere Art von Ehrung – durch deren nicht-abreißenden Kontakt und die Bitte um ihren Rat. Möge dies noch lange so bleiben!