Auf den Spuren unserer Vorväter
Nur durch eine aktive Tätigkeit können wir die Sprache, Kultur, Sitten und Bräuche erhalten. Dazu gehören neben den kulturellen Veranstaltungen, die wir regelmäßig organisieren, auch das Museum oder die in fast jedem Haus der Begegnung entstandenen Heimatstuben, in denen wir versuchen, das Leben, die Arbeit und die Kultur unserer Vorväter zu präsentieren.
So entstand auch die Idee, das Karpatendeutsche Museum in Karlsruhe zu besuchen, um die Möglichkeit zu bekommen, Neues zu erfahren, das wir in unseren Heimatstuben umsetzen können.
Am 26. September 2019 begann die lange Fahrt einer Gruppe aus der Region Unterzips nach Karlsruhe, um das Karpatendeutsche Museum zu besichtigen. Die Atmosphäre in beiden Kleinbussen war lustig und nützlich, weil die einzelnen Vertreter der Ortsgruppen Freud und Leid der Vereinstätigkeit miteinander teilen konnten. Es wurde auch gesungen und lustige Geschichten waren zu hören.
Zwischenstopp in Stuttgart
Einen Halt legten wir bei unserer Fahrt nach Karlsruhe in Stuttgart ein, um das Mercedes-Benz-Museum zu besichtigen. Die Gruppe war sehr begeistert von der Entwicklung dieser weltbekannten Autoindustrie. Im achtstöckigen Gebäude konnten wir bemerkbare Veränderungen der Motorisierungsentwicklung sehen: von den ersten hergestellten Modellen bis zu den Spitzenautos. Es ist erstaunlich, was man im Laufe von 100 Jahren alles erzeugen kann.
Nach der Besichtigung begab sich unsere Gruppe in den späteren Abendstunden auf den Weg nach Karlsruhe. Nach der Ankunft im Hotel fielen die Teilnehmer müde ins Bett und schöpften neue Kräfte für den nächsten Tag.
Beeindruckender Museumsbesuch
Am nächsten Tag trafen wir nach der Stadtbesichtigung von Karlsruhe-Durlach vor der Karlsburg Herrn Reinhold Wohland von der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Stuttgart. In dem Schloss befindet sich das Karpatendeutsche Kulturwerk Slowakei e. V. in der räumlichen Nachbarschaft des städtischen Pfinzgaumuseum in Karlsruhe-Durlach.
Wir hatten die Möglichkeit, unter der Führung von Herrn Wohland beide Museen zu besichtigen. Im Karpatendeutschen Museum waren die einzelnen Siedlungsgebiete Preßburg, Hauerland und die Zips mit den historischen Übersichten sowie der Bergbau und seine europäische Bedeutung dargestellt.
Wir haben viele Gegenstände aus unserer Region entdeckt, sogar Bilder der Bergleute, auf denen sich Teilnehmer unserer Gruppe selbst gefunden haben. Sehen kann man im Museum die Kunst und Architektur (wie das Werk Meister Pauls von Leutschau), Handschriften der Literatur und Musik, Trachten der Karpatendeutschen aus den einzelnen Siedlungsgebieten sowie Informationen über das Kriegsende und den Wiederaufbau, etc. Die Besichtigung war für uns sehr interessant, wir haben uns für uns bekannte, aber auch unbekannte Dinge angesehen.
In kurzer Zeit haben wir einiges über die Kulturgeschichten, das Kriegsende, die Vertreibung, den Wiederaufbau und den Neuanfang erfahren.
Wir sind fast 1200 Kilometer gefahren, um das Kulturwerk zu besuchen und alles zu sehen, um mehr Informationen über unsere Vorväter zu erfahren. Dank der Unterstützung des BMI gingen das geplante Projekt und unsere vorgenommenen Ziele in Erfüllung und wir kamen mit wertvollen Ergebnissen nach Hause.
Erika König
Vorsitzende der Region Unterzips