Kolumne: Schmidts Kater Lojzl
Čauky mňauky, allerseits! Ich spaziere jetzt nur noch mit Mund- und Nasenschutz aus dem Haus – so wie Sie! Ja, auch als Vierbeiner muss man die Regeln einhalten, die die Regierung in ihrer unermesslichen Weisheit den Zweibeinern verordnet hat.
Wenn man mich gefragt hätte, dann hätte ich empfohlen, nur meine „speziellen Freunde“, die ewig kläffenden Hunde, dazu zu verdonnern. Aber gut, ich will die schweren Zeiten nicht ausnutzen, um immer wieder darauf zu verweisen, dass wir Katzen die wahren Beherrscher dieser Welt sind und die Hunde, naja, bestenfalls dadurch auffallen, dass sie überall ihre stinkenden Häufchen hinterlassen.
Ich habe kein Problem mit den Masken. Sauer bin ich bloß, dass der Staat die Dinger zwar verordnet, aber nicht dafür gesorgt hat, dass es auch welche zu kaufen gibt. Das geht den Slowaken so wie den Tschechen. Aber die Zweibeiner sind ja sehr pfiffig gewesen, haben die Nähmaschinen aus der Zeit der unter dem sozialistischen Ladentisch gehandelten Burda-Schnittbögen wieder abgestaubt und ihre Schneiderqualitäten neu entdeckt. Da jeder einen anderen Geschmack hat, sind Millionen ganz verschiedener Masken entstanden. Kaum eine gleicht der anderen. Was für eine Buntheit, was für eine Vielfalt. Da hat es gar keine große Rolle gespielt, dass aus Frust über Corona kaum jemand zu Ostern die Eier gefärbt hat. Das Land war trotzdem sehr, sehr bunt. Ich liebe solche Kreativität!
Jetzt sind die Zweibeiner in der Slowakei und in Tschechien Weltmeister im Selbstschneidern von Masken. Die Ösis haben nachgezogen. Die Deutschen kommen auch darauf, dass die Dinger ihren Sinn haben. Am Anfang haben sie den bezweifelt. Logisch – es gab und gibt einfach keine, die man verteilen könnte. Da man sich offenkundig damit schwertut, das einzugestehen, zweifelt man einfach am Nutzen der Masken. Keine tolle Strategie!
Dass es nicht ausreichend Masken in Deutschland gibt, liegt bestimmt – wie prinzipiell alles dort – an der Frau Merkelová, wie man sie hier nennt. Die fliegt zwar jedes Jahr mindestens ein Mal nach China, wo man diese Dinger zuhauf herstellt. Aber sie nutzt ihre Aufenthalte dort immer auch, um die Menschenrechtsverletzungen im Reich der Mitte anzusprechen. So kommt man zu nichts, Frau Merkelová. Was nützen Werte, wenn es am Ende um viel wertvollere Dinge wie Masken geht. Grins.
Ich muss aber gestehen, dass die Dinger nicht in jeder Lebenslage so super sind. Die monatliche Kolumne für das Karpatenblatt kann ein armer kleiner Kater wie ich mit Maske nur sehr schwer diktieren. Ich muss dafür sehr viel lauter mauzen als sonst. Glücklicherweise hat mein Butler, der Herr Schmidt, deshalb nicht mit mir gemeckert. Wir sind eben alle solidarisch. So wie Sie, liebe Leser. Danke dafür! Bleiben Sie gesund! Čauky mňauky!
Schmidts Kater Lojzl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt