Ehemaliger Bürgermeister von Metzenseifen gestorben

Abschied von Vladimír Nižník

Kommunalpolitiker hatten und haben es nicht leicht. Sie müssen manchmal auch Entscheidungen treffen, die nicht bei allen Bürgern auf Zustimmung stoßen. Wenn einem früheren Stadtoberhaupt aber so viele Menschen die letzte Ehre erweisen, wie am 1. Februar 2020 dem Metzenseifener Vladimír Nižník, dem Primator der Stadt von 1994 bis 1998, dann ist das auch eine Bestätigung seiner guten Arbeit.

Blicken wir auf das Leben von Vladimír Nižník, von seinen Freunden Vlado genannt, zurück.

Am 12. Januar 1950 in Metzenseifen/Medzev als Sohn von Juraj Nižník und Edita Matusch geboren, besuchte er die dortige Grundschule und erlernte danach den Beruf des Elektromonteurs. Seine erste Arbeitsstelle führte ihn in den Fahrstuhlbau bei Kovoslužba Košice/Kaschau. Es folgte die Wehrpflicht, nach deren Beendigung er in Moldava nad Bodvou im Werk Ropovod von Benzinol arbeitete.

Vladimír war stets um Weiterbildung bemüht. In den Jahren 1977 bis 1978 erarbeitete er sich in Lehrgängen für Berufstätige die Voraussetzungen für das Studium an der Ökonomischen Hochschule Banská Bystrica/Neusohl, das er 1982 mit dem Ingenieurdiplom in der Spezialisierung Wirtschaftsdienstleistungen und Tourismus erfolgreich abschloss.

Bis 1994 war Vladimir Nižník in verschiedenen Bereichen tätig, die ihm für das spätere Bürgermeisteramt viele Erfahrungen lieferten. Direkt nach dem Studium arbeitete er bis 1986 in verschiedenen Funktionen im Metzenseifner Gemeinderat. 1987 wurde er Direktor der Straßenverwaltung des Bezirkes, danach ging er zur Firma Kompenza in den Außenhandel. Hier war er auch als Prokurist tätig.

Nach der politischen Wende arbeitete er von 1990 bis 1992 als Verkaufsleiter in Košice von Agrotrade Bratislava. Die nächsten Stationen waren ebenfalls im Bereich des Außenhandels, bei den Ostslowakischen Eisenwerken (VSŽ) und im Relimex-Werk.

Bei den Kommunalwahlen 1994 bewarb er sich und wurde zum Bürgermeister von Metzenseifen, das damals aus den Ortsteilen Unter- und Ober-Metzenseifen bestand, gewählt. Nach dem Ende der Wahlperiode führte er seine Tätigkeit in den VSŽ weiter. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn, im Jahr 2005 aus dem Berufsleben auszuscheiden.

In der 1971 geschlossenen Ehe mit Magdalena Tremko wurden zwei Kinder, eine Tochter und ein Sohn geboren. Er kümmerte sich in bewundernswerter Weise um seine Familie, in den letzten Jahren auch um seine kranke Mutter.

Wenn ihm Zeit blieb, verbrachte er diese gerne in der Natur. Nicht nur, weil er in Metzenseifen aufwuchs, auch als Mitglied des Jagdvereins kannte er sich in Flora und Fauna gut aus und war um deren Schutz bemüht. Die Bürger der Stadt werden seine Bemühungen, die er mit den Worten „alles für die maximale Entwicklung der Stadt” zu tun, treffend beschrieb, in Erinnerung behalten. Der Rechenschaftsbericht am Ende seiner Amtszeit belegt die erfolgreiche Arbeit.

Dazu zählen verschiedene Maßnahmen zum Verbessern der Infrastruktur wie Investitionen in Wege, Beleuchtung von Straßen, Badeanstalt und Friedhof, Wasserversorgung und Kanalisation und in die örtliche Feuerwehr. Nicht nur das Gemeindehaus wurde rekonstruiert, auch die Badeanstalt sowie Bushaltestellen und der Kinderspielplatz.

Die etwa 200 Trauernden waren sich einig, dass Vladimír Nižník in seiner Arbeit als Bürgermeister eine ganze Reihe von Mosaiksteinen legte, die für die weitere positive Entwicklung des Ortes bedeutsam waren.

ANG/HES