Trauer um Alice Wagner

Alice Wagner verstorben

Die langjährige Geschäftsführerin des Hilfsbundes Karpatendeutscher Katholiken e. V. verstarb am 9. September 2021 im Alter von 85 Jahren in Stuttgart.

Geboren am 8. November 1935 in Preßburg/Bratislava wuchs sie im Stadtteil Blumental auf. Im April 1945 verließ sie ihre Familie in Preßburg und landete nach mehrwöchiger Irrfahrt und Zwischenstationen 1946 in Baden-Württemberg. 1955 heiratete die Verstorbene Josef Wagner und vier Jahre später kam ihr Sohn Nikolaus zur Welt.

Im März 1969 trat Alice Wagner in die Dienste der Diözese Rottenburg-Stuttgart und begann ihre segensreiche Arbeit bei Vertriebenenorganisationen. Siebzehn Jahre war die Verstorbene für das Sozialwerk der Ackermanngemeinde zuständig. 1986 übernahm sie die Geschäftsführung des Hilfsbundes Karpatendeutscher Katholiken e. V., im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Vertriebenenorganisationen der Diözese Rottenburg-Stuttgart (AKVO).

Die Arbeit für und Betreuung von Menschen, die das Schicksal der Vertreibung mit ihr teilten, erfüllte ihren Arbeitsalltag und ihr Talent und ihre Brillanz im Umgang mit Menschen fiel auf fruchtbaren Boden. Mit ihrer kommunikativen Art und ihren zwischenmenschlichen Fähigkeiten konnte sie Menschen motivieren und zur Mitarbeit animieren. Die von ihr organisierten Veranstaltungen, die Frühjahrs- und Herbsttagungen des Hilfsbundes, die Wallfahrten und ihre Mitorganisation der Karpatendeutschen Bundestreffen in Karlsruhe, sind allen Teilnehmenden in guter Erinnerung geblieben.

Für ihre Landsleute in der Gemeinschaft „Preßburger Land und Leut“ führte sie zahlreiche Treffen und Reisen in die alte Heimat durch. Ein Herzensanliegen war ihr der neu gegründete „Maximilian-Hell-Verein“ in der Slowakei, der Patenverein des Hilfsbundes, der sich der Belebung christlich-katholischen Lebens in der Slowakei verschrieben hatte.

Gemeinsam mit Maria Palesch gründete Frau Wagner 1992 die Hauerländer Volkstanz- und Trachtengruppe. Viele ihrer Aktivitäten gingen weit über ihren dienstlichen Rahmen hinaus; dazu gehörte auch die Mitarbeit bei der Karpatendeutschen Landsmannschaft. Dort wurde sie 1994 zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Für ihre Verdienste überreichte ihr die Karpatendeutsche Landsmannschaft in Österreich die Silberne Ehrennadel.

Mit Erreichen des Rentenalters schied Frau Wagner aus gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand des Hilfsbundes aus und gab auch das stellvertretende Amt im Vorstand der Landsmannschaft auf.

Der Vorstand des Hilfsbundes Karpatendeutscher Katholiken dankt der Verstorbenen für ihre vielen haupt- und ehrenamtlichen Dienste, trauert mit ihrer Familie und wird Alice Wagner in guter Erinnerung behalten. Möge sie in Frieden ruhen.                                                                            

Ulla Nosko