Krickerhau

Besuch aus England, eine märchenhafte Nacht und eine Veranstaltung gegen Intoleranz

Nach all den Problemen, die wir in letzter Zeit hatten, geht unsere Arbeit in Krickerhau/Handlová mit voller Kraft weiter. Wir trafen uns vor wenigen Wochen zur Jahresversammlung, nahmen an einer Veranstaltung gegen Gewalt teil und hatten netten Besuch im Haus der Begegnung.

Am 4. März hatten wir unsere Jahresversammlung mit allem, was dazu gehört. Früher ging es nicht, weil unsere Räume renoviert werden mussten. Nach dem ersten Programmteil folgten bei lustiger Atmosphäre die Gratulationen. Wir gratulierten unseren Jubilaren und allen Frauen zu dem bevorstehenden internationalen Tag der Frauen.

Es waren viele Gäste bei uns, darunter der Bürgermeister von Handlová/Krickerhau Ing. Rudolf Podoba, sein Stellvertreter Dušan Klas und die Vorsitzende des Rentnerklubs Maria Rožová. Der Bürgermeister hatte sogar 80 Nelken dabei – für jede Frau eine. Die Kinder hatten auch ein sehr schönes Programm vorbereitet. Man hörte lustige Lieder und genoss die Bewirtung.

Gemeinsam gegen Gewalt und Intoleranz

Am 22. März haben wir eine große Veranstaltung in unserem Kulturhaus mitorganisiert. Sie stand unter dem Motto „Gemeinsam gegen Gewalt und Intoleranz“. Daran haben 400 Schüler von den 7. bis 9. Klassen teilgenommen. Bei einer Filmvorführung konnten sie sehen, was während des Krieges Schlimmes passierte. Sie sahen die Züge mit Gefangenen, die ins Konzentrationslager fuhren und Menschen, die mittellos um das Überleben kämpften. Außerdem konnten sie Aussagen der Leute hören, die diese grausame Zeit überlebten.

Dann kam eine Gesprächsrunde über die Zeit von 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Krickerhau an die Reihe. Ich habe den Kindern einiges über das Zusammenleben mit den slowakischen Kindern erzählt. Wir kamen immer gut miteinander aus, spielten zusammen und waren Freunde. Sie wollten wissen, wie es mit der Bombardierung war und was ich erlebt habe, als unsere Kirche zerstört wurde. Es war berührend, wie die Kinder reagierten. Ich hoffe, dass sie so etwas nie erleben müssen.

Nacht mit Andersen

Für den 31. März war die „Nacht mit Andersen“ in der Stadtbibliothek geplant. Bislang kamen die Schulkinder immer zu uns, dieses Mal wurden wir in die Bibliothek eingeladen. Dort verbrachten wir zwei schöne Stunden. Wir sprachen miteinander, sangen, malten und erlebten lustige Momente.

Vor 22 Uhr gingen wir gemeinsam in unsere Kirche, wo uns der Pfarrer erwartete. Er erzählte allen etwas über die Geschichte und führte uns dann den Turm hinauf bis zu den Glocken. Mit brennenden Kerzen in der Hand warfen wir einen Blick durch das Fenster auf die Stadt – ein Erlebnis, das man nicht vergisst.

Unsere gute Zusammenarbeit mit dem Ivan Balla-Gymnasium ist schon viele Jahre bekannt. Da konnten wir den Besuch von 35 Schülern aus Deutschland und England natürlich nicht absagen. Wir begrüßten sie am 3. April herzlich im Haus der Begegnung. Sie stellten sich vor und wir sprachen über das Leben in ihrer Heimat und bei uns. Sie interessierten sich für unsere Vereinsarbeit, woher das Geld für Strom und Wasser kommt. Nach der Besichtigung des Hauses und der Heimatstube erzählten die Gäste etwas über ihr Leben und ihre Familien. Nach einer kleinen Erfrischung und nachdem sie kleine Geschenke erhalten hatten, verabschiedeten sich die Schüler aus beiden Ländern.

Hildegard R.