Die Kunst des Expressionismus an der Hlboká-Schule
Am 9. Februar tauchte die fünfte Klasse der Hlboká-Schule in Preßburg/Bratislava in das Thema des Expressionismus ein. In Kooperation zwischen dem Karpatendeutschen Verein und dem Goethe-Institut Slowakei bereiteten Luna Klei, Josepha Holdenried und Max Rößler einen spannenden Projekttag vor, in dem die Kinder der Schule der deutschen Minderheit kreativ wurden.
Am Donnerstagmorgen warten die Schülerinnen und Schüler der 5B schon gespannt darauf, dass der Projekttag endlich anfängt. Den ganzen Tag werden sie sich mit Kunst beschäftigen und man kann schon viele neugierige Gesichter sehen.
In Stationen lernen
Nach einer kurzen Vorstellung des Themas und einem Kennenlernspiel teilen sich die Kinder auf vier Stationen auf, in denen sie berühmte Gemälde des Expressionismus kennenlernen, etwas über die Künstlerinnen und Künstler erfahren und sich mit der Nutzung von Farben in dieser Epoche auseinandersetzen. Die Stationen sind dabei darauf ausgelegt, dass die Kinder viel selbst aktiv werden. So sollen sie bei einer Station eigene Namen für einige berühmte Gemälde der Stilrichtung finden, bevor sie dann die richtigen Namen bekommen und zuordnen sollen. Viele der neuen Titel passen sogar besser zu den Bildern, meinen einige der Schülerinnen und Schüler.
Da die Farbgebung im Expressionismus so wichtig ist, dreht sich eine zweite Station um Gefühl und die passenden Farben. In einer Wortschatzübung lernen die Kinder zunächst einige Gefühlsausdrücke, bevor sie diese nach dem eigenen Empfinden den Grundfarben zuordnen sollen. Dabei geht es nicht um richtig und falsch, vielmehr lernen die Kinder, wie individuell diese Zuordnung sein kann.
In einer weiteren Station haben die Kinder die Möglichkeit, ganz eigene kleine Geschichten zu verschiedenen Gemälden zu schreiben und können dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Bei der letzten Station lesen die Kinder einen Text zum Expressionismus und füllen einen Steckbrief zu einem seiner bekanntesten Vertreter, Franz Marc, aus.
Kunst ist, was man selbst macht
Nach den verschiedenen Stationen wird es nochmal ganz besonders bunt. Alle Schülerinnen und Schüler bekommen eine eigene Leinwand, auf die ein kleiner Ausschnitt aus einem expressionistischen Gemälde aufgeklebt ist. Die Kinder haben dann Zeit, diesen Ausschnitt mit Acrylfarben weiter zu malen. Während einige Kinder direkt drauflosmalen und sich ihre Lieblingsfarben holen, zeichnen andere erst mit dem Bleistift vor oder müssen etwas überlegen, bis sie wirklich loslegen.
Da alle unterschiedliche Ausschnitte haben, sieht jedes Bild ganz anders aus und nach einer Weile ist die ganze Klasse im kreativen Chaos versunken. Aus diesem Chaos ergeben sich tolle Kunstwerke, die die Kinder am Ende stolz zeigen.
Bevor der Projekttag dann schon seinem Ende entgegengeht, gibt es zum Abschluss noch ein Quiz über alles, was die Kinder den Tag über gelernt haben. Die Kinder freuen sich sehr über das Onlinequiz und sind bei jeder Auflösung ganz aus dem Häuschen.
Die drei ersten Plätze bekommen noch ein besonderes Geschenk, aber am Ende gehen alle Schülerinnen und Schüler mit einem kleinen Geschenk, ihrem eigenen Gemälde und einer tollen Erinnerung nach Hause.
Es war ein rundum gelungener Projekttag und wir bedanken uns ganz herzlich für die Kooperation mit dem Goethe-Institut.
Max Rößler