Drei Monate an einer Schule in der Ostslowakei
Bevor ich von meinen Erfahrungen in der Slowakei erzähle, möchte ich mich erst kurz vorstellen: Mein Name ist Johanna Greger, ich bin 26 Jahre alt und habe in Deutschland Lehramt studiert. Die letzten drei Monate habe ich hauptsächlich an der Grundschule in Kežmarok/Käsmark verbracht, wo ich ein Praktikum mit dem Goethe-Institut gemacht habe.
Als ich erfuhr, dass ich die nächsten drei Monate in der Slowakei verbringen würde, hatte ich kaum den Koffer von meinem letzten Aufenthalt über das Goethe-Institut ausgepackt. Zwar war ich schon in fast allen Nachbarländern, aber in der Slowakei selbst war ich zuvor noch nie. Ich hatte also wenig Ahnung davon, was mich in Kežmarok erwarten würde, als ich mich mit nur zwei Wochen „Vorwarnung“ auf den Weg machte. Möglich war das Ganze nur durch das Programm SCHULWÄRTS! vom Goethe-Institut mit der Unterstützung von Herrn Sabiel, der die deutschsprachige Minderheit in verschiedenen Ländern fördert. Dass ich sehr wenig Bedenken hatte, schon wieder in ein fremdes Land zu reisen, lag auch an der liebevollen Betreuung von Frau Kubincová vom Goethe-Institut in Bratislava, wo ich einen ersten Eindruck von dem Land erhielt, in dem ich die nächsten drei Monate verbringen würde.
Nach nur einem Tag fuhr ich mit dem Zug weiter nach Kežmarok und schloss die ersten Freundschaften. Ich muss gestehen, dass ich nicht erwartet hatte, dass die Menschen in der Slowakei so freundlich und aufgeschlossen sein würden. Fast jeder, dem ich meine Geschichte erzählte, fand es toll, dass ich für ein paar Monate hier leben und im Deutschunterricht mithelfen würde. In Kežmarok wurde ich freundlich vom Direktor der Schule, Herrn Benko, und meiner Betreuerin, Frau Belejkaniková, empfangen und gleich in der Schule vorgestellt. Ich habe hauptsächlich mit den älteren Kindern in den Klassen 5 bis 9 gearbeitet und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber ich durfte auch die Kinder in der Primarstufe unterrichten. Ich habe mich schnell daran gewöhnt, mit den Kindern zu arbeiten, auch wenn es manchmal nötig war, sich mit Händen und Füßen zu verständigen, weil die Worte nicht reichten. Die letzten zwei Wochen haben Anna Fábová und ich eine Projektwoche in Käsmark und in Hopgarten/Chmelnica durchgeführt, bei der wir ein kurzes Musical mit den Kindern einstudiert haben.
In meiner Freizeit zeigte meine Kollegin Zlatica Martancikova mir die schöne Umgebung der Zips, mit Thermen, Wanderungen und Ausflügen. Ich durfte natürlich auch den KDV in Kežmarok kennenlernen und Herr Wagner hat mich zu einem Grillabend mit der Delegation aus der deutschen Partnerstadt Weilburg eingeladen. Außerdem durfte ich beim großen Kultur- und Begegnungsfest im Juni dabei sein.
Insgesamt war mein Praktikum hier eine tolle Erfahrung. Mir haben sowohl die tolle Landschaft der Hohen Tatra als auch die Menschen in der Slowakei gut gefallen. Ich kann mich nicht genügend bei allen bedanken, die geholfen haben, diesen Aufenthalt so möglich zu machen. Ich kann mir gut vorstellen, wieder in die Slowakei zu kommen.
Johanna Greger