Ein besonderes Erinnerungserlebnis beim Besuch im Zipser Museum
Im Februarheft des Karpatenblattes hat Mgr. Kristína Plevová ausführlich auf das Buch „Geschichte der Deutschen in der Zips“ hingewiesen. Das weckte meine Neugierde. Zusammen mit meiner Frau besuchte ich die Ausstellung „Deutsche in der Zips“ im Zipser Museum in Zipser Neudorf/Spišská Nová Ves , über die ich als alter Zipser mit einigen inhaltlichen Hinweisen ergänzend zum Buch „Geschichte der Deutschen in der Zips“ aufmerksam mache.
Zuzana Krempaska, Direktorin des Museums in Zipser Neudorf, begrüßte uns herzlich, Zuzana Tóthová und Martin Furmanik führten uns mit Empathie durch die hervorragend gestaltete zweisprachige Ausstellung. Wir machten bei diesen persönlichen Begegnungen eine gemeinsame Reise durch die Geschichte der Zips. Viele Erinnerungen an eine glückliche Kinderzeit in Schwedler/Švedlár tauchten bei mir auf. Diese Reise war so interessant, dass wir sie wiederholen werden. Ich möchte dem Leser den Besuch des Museums, auch mit seiner neuen Ausstellung, sehr empfehlen.
Zum Buch „Geschichte der Deutschen in der Zips“
Die äußerst sorgfältig gestaltete Monografie wurde unter der Leitung des Historikers, Bibliothekars und Archivars Martin Furmanik und weiteren drei Mitarbeitern des Zipser Museum erstellt. Das anschaulich gestaltete Werk stützt sich auf Archiv-, Feld-, ethnografische und archäologische Forschungen und vermittelt in fünf Kapiteln auf 392 Seiten ein umfassendes Bild der Vergangenheit der Zipser Deutschen und stellt ihre Bedeutung für die kulturelle, wirtschaftliche und politische Entwicklung der Zips dar.
Damit wird der breiten Öffentlichkeit das Wissen über die Geschichte der Zips und der deutschen Bevölkerungsgruppe, ebenso das allgemeine Wissen und die Geschichte der Slowakei erweitert und vertieft. Hierzu lädt auch der umfassende sorgfältig gestaltete Bildanhang ein.
Frau Krempaska, Herausgeberin des Werkes, macht im Vorwort darauf aufmerksam, dass der „Beitrag der Zipser Deutschen zum kulturellen Erbe der Zips bedeutsam ist (…). Die Volksgruppe hat über Jahrhunderte hinweg wesentlich zur kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Zips beigetragen“. Sie erinnert an die historische Bedeutung, „denn ohne die Deutschen sähe die Zips nicht so aus, wie wir sie kennen“.
Und Herr Furmanik betont in seiner Einführung, dass seit Jahrhunderten in der Zips die Bewohner vieler Konfessionen und Volksgruppen nebeneinander lebten, sich gegenseitig bereicherten und bis zum Zweiten Weltkrieg „fast problemlos miteinander auskamen“.
Die hervorragend gestaltete kollektive Monografie verstehe ich als Erinnerungswerk, das in einfacher, aber gehaltvoller Sprache die Erinnerungskultur pflegt, die ich auch der jungen Generation ans Herz lege. Die Publikation (ISBN 978-80-85173-42-0) kann über https://alterego.sk/ erworben werden.
Ferdinand Klein