Gedenktag für Flucht und Vertreibung
Der 20. Juni ist in Deutschland der Gedenktag für Flucht und Vertreibung. Er wurde vor vier Jahren am Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen eingeführt und heute mit einer Gedenkstunde im Deutschen Historischen Museum in Berlin begangen.
„Wer Flucht und Vertreibung nicht selbst durchmachen musste, kann kaum ermessen, was diese Erfahrungen bedeuten“, sagte die Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Gedenkstunde in Berlin. Es sei wichtig gewesen und immer noch wichtig, an diesem Tag die Stimme der deutschen Heimatvertriebenen der Kriegs- und Nachkriegszeit sowie die Stimme der Menschen, die heute auf der Flucht sind, gleichermaßen zu hören.
Als Zeitzeuge der Vertreibungen nach 1944 sprach der emeritierte Weihbischof Gerhard Pieschel. Er wurde 1934 als tschechoslowakischer Staatsbürger mit deutscher Volkszugehörigkeit geboren und musste im Alter von 11 Jahren mit seiner Mutter und seinen Geschwistern aus seiner Heimat fliehen. Er betonte wie wichtig es sei, die leidvollen Erfahrungen an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben.
Einen Fluchtbericht aus jüngerer Zeit brachte Umeswaran Arunagirinathan vor. Der heute 40-jährige Arzt floh im Alter von 13 Jahren allein von Sri Lanka nach Deutschland.