Seminar Bernried 2023

Heimat-, Bildungs- und Kulturseminar in Bernried

Mit dem Palmsonntag am 2. April 2023 fing in symbolischer Vorbereitung auf die Osterzeit das Heimat- und Bildungsseminar in Bernried an. Bei der vom Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken organisierten Veranstaltung durften der Karpatendeutsche Verein und die Karpatendeutsche Jugend nicht fehlen. Sie wurden von Dr. Ondrej Pöss und Hubert Kožár vertreten.

Wie der Organisator Johann Horvath in einer E-Mail an die Teilnehmer schrieb, bestand das Programm aus einer guten Mischung vielfältiger Themen. Schon am Montag konnten wir uns davon überzeugen – durch einen Film über die emanzipierte Frau Alžbeta Göllner Gwerk. Auch die Preßburger Künstlerin Gisela Weyde war Thema des Seminars. Über diese Künstlerin hat Frau Zsofia Kiss-Zseman den Teilnehmern mehr verraten.

Der Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken schreckte auch vor kritischen Themen wie „Zum Widerstand deutscher Kommunisten im slowakischen Staat“ von Dr. Martin Zückert nicht zurück. Diese Auseinandersetzung half den Teilnehmern noch besser, die Aufgabe der Slowakeideutschen im Widerstand der Partisanen zu verstehen.

Von Familiengeschichten bis zur Aufklärung

Am Dienstag stellte Herr Laser die Familiengeschichte der Frau Helene Walentin vor. Der Film zeigte die persönliche Geschichte einer Frau, einer Familie und der Gesellschaft ihrer Zeit. Die Erinnerung bietet uns die Möglichkeit, die Fehler innerhalb der Gesellschaft zu erkennen und diese nicht zu wiederholen. Dr. Ondrej Pöss präsentierte seine langjährige Dokumentation der Denkmäler in der Slowakei und Hubert Kožár referierte über die Aktivitäten der Karpatendeutschen Jugend in der Slowakei.

Am Nachmittag gab es zwei hervorragende und präzise Vorträge von den außergewöhnlichen slowakischen Historikern Dr. Peter Šoltez und Dušan Segeš. Die beiden Historiker erläuterten die Funktion von Stereotypen und ihre Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung der anderen. Diese Funktionsweise erklärten sie anhand unterschiedlicher Stereotypen der Zipser und anderer Nationen im 19. Jahrhundert. Die Abschlusspräsentation des Tages hatte Prof. Makowitzky, der über die Rolle des Lyzeums in Kesmark sprach und aufzeigte, dass es im Bildungssystem der Slowakei seit seiner Gründung große Bedeutung hatte.

Frau Dr. Drechsler stellte die Quellenarbeit am Beispiel der Familie Wildburg dar und erklärte, welche Online-Datenquellen uns zur Verfügung stehen. Auf die Karwoche bereitete uns Herr Martin Čičo mit seinem Vortrag über das Leiden Christi in der Kunst vor. Nach inspirativen Referaten, weiteren Sonderveranstaltungen und intensivem Austausch durften die Teilnehmer mit Hoffnung und neuen Gedanken einen Schritt zum Höhenpunkt der Osterzeit machen.

Hubert Kožár